Nach mehreren Jahren in der B-Klasse Ost hat sich die zweite Fußballmannschaft des SV Hermersberg den Aufstieg in die A-Klasse über die Relegation gesichert.
Mit 62 Punkten belegte das Team von Trainer Jens Lehnhardt den zweiten Tabellenplatz hinter dem Meister FC Dahn. Dies bedeutete, dass die Mannschaft, die vorwiegend aus Spielern aus Hermersberg besteht, in die Aufstiegsrelegation musste. Gegner war die Mannschaft aus dem Nachbarort, der SC Weselberg. Brisanz und großes Zuschauerinteresse waren garantiert.


„Es wurde schon während der kompletten Rückrunde immer wieder im Team spekuliert, dass es gegen Weselberg zu den Entscheidungsspielen kommen könnte“, blickt Lehnhardt zurück. Die Spekulationen wurden Wirklichkeit und beim ersten Aufeinandertreffen trennten sich beide Mannschaften vor 1 000 Zuschauern in Hermersberg mit einem torlosen Unentschieden.

„Die Enttäuschung nach diesem Spiel war schon vorhanden. Gerade weil es zu Hause war“, berichtet der SVH-Trainer. Doch für ihn war das Unentschieden kein Beinbruch, da er wusste, dass er eine charakterstarke Mannschaft betreut.

Auch als das zweite Spiel in Weselberg – in stimmungsvoller Atmosphäre vor 1 450 Zuschauern – mit einem 1:1-Unentschieden endete, behielt er die Ruhe. „In beiden Spielen hatten wir noch Luft nach oben. Die Jungs waren auch hochmotiviert und wollten sich selbst belohnen“, erinnert er sich.

Lehnhardt nahm ein paar taktische Veränderungen vor dem Entscheidungsspiel in Wallhalben – auch dort sorgten 1 400 Zuschauer für eine rekordverdächtige Kulisse – vor und diese Maßnahmen erwiesen sich als Schlüssel zum Erfolg. „Daniel Groves agierte mehr über außen und sein Tor war der Türöffner zum Aufstieg“, sagte Lehnhardt, der wegen einer Kreuzbandverletzung nicht mehr mitspielen kann. In der Nachspielzeit markierte Hermersberg noch das 2:0 durch Dirk Mankau und somit wurde der Wunsch, endlich aufzusteigen, Realität.

An den Aufstieg hatte Lehnhardt zu Rundenbeginn nicht gedacht. „Dass wir ganz oben mitspielen, war für mich überraschend. Als Ursprungsziel hatte ich das obere Tabellendrittel anvisiert. Auch weil wir in der Saison 2012/13 nur Achter waren“, bilanziert er.

Schon im ersten Heimspiel musste das Team eine 2:3-Niederlage gegen den SV Ruhbank hinnehmen. Nach drei Siegen folgte der nächste Dämpfer durch die 1:3-Niederlage beim TuS Erfweiler. Mit einem 5:0-Sieg gegen die SG Bruchweiler am elften Spieltag startete Hermersberg eine Serie von elf Siegen in Folge. Diese wurde nur durch eine 0:3-Niederlage beim FC Dahn unterbrochen.

„Dahn war die stärkste Mannschaft in dieser Klasse. Da waren wir chancenlos“, gibt der Übungsleiter neidlos zu. Der Sportverein überwinterte auf dem zweiten Tabellenplatz. Diesen verteidigte der SVH II ab dem 16. Spieltag bis zum Saisonende mit einer Bilanz von 20 Siegen, zwei Unentschieden und acht Niederlagen.

Garant für den Aufstieg war für Lehnhardt, dem Co-Trainer Benjamin König zur Seite steht, die Abwehr. „Wir haben 38 Gegentore bekommen und somit die zweitwenigsten in der Klasse.“ In der Vorrunde war Sascha Helm der Stabilisator in der Abwehr. Helm trat in der Winterpause kürzer und Oliver Kölsch übernahm seinen Part.

Ebenfalls in der Winterpause stießen Kai Zimmermann und Kai-Uwe Krupp zum Team. „Beide wollten in der ersten Mannschaft nicht mehr spielen und haben sich der zweiten Mannschaft angeschlossen, was natürlich gut für meine Mannschaft war“, informiert Lehnhardt, der darin kein Problem sieht. „Das Verhältnis zwischen beiden Mannschaften ist super. Da gibt es keinen Ärger. Auch die Kommunikation mit Fritz Fuchs ist top“, lobt er den Erstmannschaftstrainer.

Trainiert wird jedoch getrennt, schon allein wegen der hohen Trainingsbeteiligung der zweiten Garnitur. Zwischen 14 und 18 Leute sind immer im Training.

Mit vielen seiner Spieler ist Lehnhardt schon seit Kindertagen befreundet, was nicht immer einfach für ihn ist. „Es gibt dann schon mal Härtefälle, wo ich jemand sagen muss, dass er nicht spielt oder sogar überhaupt nicht im Kader steht. Aber das akzeptiert zum Glück jeder“, freut er sich über den ihm entgegengebrachten Respekt.

Ohnehin schätzt er das familiäre Vereinsumfeld in seinem Heimatort sehr. „Die Unterstützung besonders für unsere Mannschaft ist super. Egal ob zu Hause oder auswärts, da sind immer Fans anwesend.“

Hilfe bekommt das Team von Thorsten Müller und Dirk Scheckmann. Beide fungieren nicht nur als Spielleiter, sondern kümmern sich auch um andere Dinge. „Sie haben zweifellos ihren Anteil am Erfolg, genauso wie Benjamin König“, bedankt sich Lehnhardt.

Einen einzigen Spieler aus dem Team herauszuheben findet Lehnhardt nicht gerecht. „Klar, mein Kapitän Thomas Müller war schon mein verlängerter Arm auf dem Feld, aber auch Dirk Mankau hat durch seine Routine überzeugt. Oder Bastian Feick, der eine Bank auf der Sechser-Position war. Auch unser junger Torhüter Marc Zimmermann hat überzeugt“, nennt er einige Schlüsselspieler.

Insgesamt wurden 38 Spieler in der laufenden Runde eingesetzt. „Der große Kader kommt, weil wir einige Verletzte hatten und dann auf die A-Jugend oder AH-Spieler zurückgegriffen haben“, erklärt der Trainer. (Pirmasenser Zeitung)



Das Team
Name (Alter, Einsätze, Tore)

Fabian Baumann (19/8/2)
Marcel Brödel (20/1/0)
Peter Ehrhart (20/28/2)
Lukas Eisenhuth (23/29/0)
Yannik Faust (19/5/1)
Jochen Faust (24/14/1)
Bastian Feick (21/33/12)
Stephan Funk (28/6/0)
Marco Gradia (19/1/0)
Daniel Groves (24/30/18)
Michael Hauck (20/1/0)
Sascha Helm (34/8/0)
Kevin Kettering (27/11/4)
Julian Kölsch (19/3/1)
Oliver Kölsch (32/7/2)
Benjamin König (28/11/0)
Daniel Konrad (27/28/8)
Kai-Uwe Krupp (21/16/0)
Steffen Lehnhardt (28/25/0)
Tim Lenz (21/2/0)
Maximilian Lösch (23/3/0)
Dirk Mankau (31/31/3)
Pascal Masch (21/3/0)
Thomas Müller (28/33/3)
Sven Nikolitsch (31/5/1)
Jan Ohle (19/13/1)
Timo Pinheiro (21/1/0)
Marco Rether (24/8/0)
Marco Ruth (36/1/0)
Martin Saks (19/2/0)
Christoph Subal (19/13/5)
Florian Utzinger (21/2/0)
Jonathan Vogt (18/1/0)
Philipp Weishaar (21/4/0)
Christian Werlein (29/2/0)
Christopher Ziegler (26/27/3)
Kai Zimmermann (21/19/5)
Marc Zimmermann (19/22/0)