Von PZ-Redakteur Helmut Hartmann
Beim SV Hermersberg hat es schon Tradition, dass Brüder in der ersten Mannschaft spielen. Steffen und Markus Fuchs zählten in ihrer Aktivenzeit zur Stammbesetzung, auch Uli Könnel, Reiner Könnel und Jochen Könnel. Diese Tradition setzen in dieser Saison die drei Deho-Brüder, Torbjörn, Diego und Sergio fort.
Alle drei "begnadete Fußballer", lobt der Hermersberger Trainer Volker Theis seine Schützlinge, die großen Anteil am Hermersberger Spitzenplatz in der Landesliga haben. Und so hofft Volker Theis, dass die drei Brüder dem SVH noch lange erhalten bleiben. "Aber wir werden das wohl nicht schaffen", gibt sich Theis realistisch. Die drei Brüder lieben den Fußball, mindestens genauso wie ihr Vater Karl, der als großer Fan des 1. FC Kaiserslautern auf der Namenssuche seiner Buben keine Probleme hatte, denn die ehemals Roten Teufel Torbjörn Nielsen und Sergio Allievi waren die Namensgeber. Der argentinische Weltstar Diego Maradona stand beim zweitgeborenen Diego bei der Namensgebung Pate.
Diese drei Rohdiamanten haben das fußballerische Rüstzeug auch in der Talentschmiede des 1. FC Kaiserslautern erhalten. Alle drei erhielten auch Berufungen in die Juniorennationalmannchaften. Noch heute hält der Lauterer A-Jugendtrainer Michael Dusek insbesonders große Stücke auf Diego. "Der war einer meiner Besten", versicherte der FCK-Trainer am Rande eines Testspieles gegen den SVH dem Trainerkollegen Theis.
Die drei Brüder "lieben" Fußball und wenn sie auf dem Platz stehen, wollen sie auch gewinnen, bescheinigt Theis dem Trio eine Einstellung, "die uns auch hilft". Der 19-jährige Diego sorgt in der Abwehr für Ruhe und Ordnung, Torbjörn (22) ist als offensiver Mittelfeldspieler wertvoll und Sergio (18) ist ein Allrounder, den Theis im Mittelfeld einsetzt.
Nicht ganz zufrieden ist der SVH-Coach über die mangelnde Disziplin, die die drei hin und wieder an den Tag legen. Die Schuld dafür gibt er jedoch den Gegenspielern, die mit verbalen Attacken die Brüder "reizen." Der Hintergrund liegt darin, dass die drei aus dem Kirchenarnbacher Ortsteil Neumühle stammen, dessen Bewohner insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg negative Schlagzeilen schrieben.
Wenn die Deho-Brüder, die alle ordentliche Berufe ausüben, gegenüber den Provokationen abgeklärter reagieren, dürfte sich auch dieses Problem bald erledigen, ist Theis überzeugt.
Dass die Landesligaspiele am Wochenende witterungsbedingt abgesetzt wurden, wertet Theis als richtige Entscheidung, auch wenn seine Spieler in den drei bisherigen Testspielen schon überzeugten. Beim FC Hütschenhausen gewannen sie 4:0, den TuS Leimen bezwangen sie 7:1 und gegen die Bundesliga-A-Jugend des 1. FC Kaiserslautern gewannen sie auf dem Fröhnerhof mit 1:0. Und so hoffen Trainer und Spieler des SV Hermersberg, dass am übernächsten Wochenende endlich der Winter vorbei ist, und sie in einer Woche gegen den SV Weiersbach wieder in den Punktekampf einsteigen.
Pirmasenser Zeitung vom 11.02.06 - Rubrik Sport