Der SV Hermersberg setzt seine Achterbahnfahrt durch die Fußball-Landesliga fort. Am Samstag holte die Mannschaft von Fritz Fuchs ein 3:3 (3:1) –Unentschieden beim Titelanwärter SG Hüffelsheim. Unter dem Strich hätte Hermersberg aber als Sieger vom Platz gehen müssen, wenn die Partie nicht so unglücklich gelaufen wäre. Dennis Müller (43.) vergab aber beim Stand von 3:1 kurz vor der Halbzeit einen Foulelfmeter und Kai Zimmermann sah nach einer Stunde die Rote Karte. Um den hocheingeschätzten Hausherren Paroli zu bieten, krempelte das Trainerduo Fritz Fuchs und Volker Theis die Mannschaft auf mehreren Positionen um. Die Abwehrspieler Pascal Masch und Kai Krupp rückten ins defensive Mittelfeld, um die Hüffelsheimer Schaltzentrale lahmzulegen. Kai Zimmermann fand seinen neuen Platz auf der rechten Seite der Abwehrkette, Nico Freiler agierte auf der Sechs. Marcel Brödel wurde gemeinsam mit Sener Serif Oglou in die Spitze beordert.

Die Umstellungen fruchteten gleich zu Beginn. Brödel netzte, nach herrlicher Vorarbeit von Serif Oglou, schon nach drei Minuten ein. Das 2:0 besorgte Serif Oglou (18.) selbst nach Freiler-Vorarbeit. Philip Leonhard war mit seinem Anschlusstreffer nur zwei Minuten später dann der Spielverderber. Dennis Müller (33.) stellte mit seinem zehnten Saisontor den alten Abstand aber wieder her.

Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel hätte er seine Bilanz mit einem weiteren Tor aufbessern können. Hüffelsheims Torwart Tim Sentz, der zuvor im Strafraum gegen Pascal Masch seinem Namen alle Ehre machte und ihn foulte, parierte aber den schwach geschossenen Elfmeter.

Ein katastrophaler Fehler von SVH-Torhüter Sasa Djordjevic läutete kurz nach der Halbzeit den abermaligen Anschlusstreffer ein. Djordjevic hatte unbedrängt den Ball zum Abstoss vor seinen Füßen liegen. Als sich Torschütze Willi Gaens (54.) näherte, griff er am Leder vorbei und Gaens netzte zum 2:3 ein.

In der 61. Minute wurde es turbulent. Nach einem Gerangel an der Mittellinie stellte Schiedsrichter Kevin Wiesen Kai Zimmermann mit der Roten Karte vom Platz. „Der Abwehrspieler war an der Szene nicht beteiligt, das war eine klare Fehlentscheidung“, berichtete Hermersbergs Spielleiter Klaus Dahler. Nach einer Rudelbildung sei ein Hüffelsheimer Spieler theatralisch zu Boden gegangen und die Linienrichterin habe mit ihrer Fahne gewunken. Nach der Unterbrechung sei die Partie mit einem Freistoß für Hermersberg fortgesetzt worden, berichtete Dahler.

Auch in Unterzahl ließen die Gäste nicht locker. Marcel Brödel steuerte eine Viertelstunde vor Schluss alleine auf das gegnerische Tor zu, scheiterte aber am, Pfosten. Eine Direktabnahme von Nico Freiler (78.) aus zehn Metern strich haarscharf über das Tor. Die vergebenen Großchancen rächten sich, denn Willi Gaens netzte in der 79. Minute zum 3:3-Ausgleich ein.

Klaus Dahler war nach dem Abpfiff enttäuscht, denn für ihn hat Hermersberger zwei Punkte liegenlassen. Den Spielern zollte er dennoch großes Lob: „Hut ab, wie sie sich reingehängt und gekämpft haben.“ Für die Trainer gab es ebenfalls Streicheleinheiten: „Das war eine taktische Meisterleistung, von den beiden.“ (est)


So spielten sie:

SV Hermersberg: Djordjevic – Zimmermann, Lechner, Megel, Hartmann Freiler – Masch, Müller, Krupp –Brödel, Serif Oglou (85. Kölsch)
Tore: 0:1 Brödel (3.), 0:2 Serif Oglou (18.), 1:2 Leonhard (20.), 1:3 Müller (33.), 2:3 Gaens (54.), 3:3 Gaens (79.) (Pirmasenser Zeitung)