Der SV Herschberg hat seinen Nummer-eins-Status auf der Sickinger Höhe untermauert. Die Mannschaft des Trainerduos Jens Mayer / Markus Lechner setzte sich mit 2:0 (1:0) Toren gegen den SV Hermersberg durch.
Im spielerisch schwachen Derby der Fußball-Landesliga waren die Herschberger in der Offensive den berühmten Tick effizienter als der Gegner und bauten durch den Erfolg ihren Vorsprung als Tabellenführer auf zehn Punkte aus. Der SV Hermersberg befindet sich nach der Niederlage nun endgültig im Abstiegskampf.

 

Wenig Torraumszenen, unzählige Abspielfehler, ein schwer bespielbarer Rasen und zwei Mannschaften, denen die Strapazen der letzten Monate deutlich anzumerken waren: „Es wird Zeit, dass endlich die Winterpause kommt“, analysierte Jens Mayer nach dem Schlusspfiff. Das einzig Erfreuliche, was er der Partie abgewinnen konnte war, dass seine Mannschaft am Ende mit 2:0 gewonnen hatte. Nach der letzten 1:4-Heimniederlage gegen den SV Nanz-Dietschweiler und der Schlappe im Verbandspokal gegen die SG Meisenheim nehme er auch solch einen dreckigen Sieg gerne mit. Trotz der beiden Platzverweise von Daniel Lenhard (43.) und Jan Böhr (82.) habe seine Truppe den Hermersberger Angreifern nur wenige Torchancen gewährt.

Hermersbergs Spielertrainer Martin Gries trauerte der zwölften Spielminute nach, die für ihn spielentscheidend war. In dieser drang Herschbergs Linksverteidiger Sebastian Donauer in den Strafraum ein und der Hermersberger Verteidiger Christoph Stemmler ließ sich zu einem unnötigen Foulspiel hinreißen. Dem sicher leitenden Schiedsrichter Fabian Vollmar blieb gar nichts anderes übrig, als auf Elfmeter zu entscheiden, den der beste Herschberger, Dennie Schmidt (12.), zur 1:0 Führung verwandelte.

Die Hausherren kamen zu weiteren Möglichkeiten, während bei den Gästen im Angriffsspiel Flaute herrschte. Dennie Schmidt (26.) traf mit einem Weitschuss die Latte, Marco Juner (32.) scheiterte mit einem Kopfball. Zwei Minuten vor der Halbzeit erhielt Herschbergs Kapitän Daniel Lenhard nach einem rüden taktischen Foul an Luigi Canizzo die gelb-rote Karte.

Hermersberg schaffte es aber auch nach dem Seitenwechsel nicht, das Überzahlspiel auszunutzen. Selbst als acht Minuten vor dem Ende mit Jan Böhr der zweite Herschberger mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde, blieb das Spielgeschehen ausgeglichen. Die Hausherren verteidigten konsequent, die Gäste waren im Sturm einfach zu harmlos. Marco Juner (54.) hatte zu diesem Zeitpunkt aber auch schon mit dem zweiten Treffer für die Entscheidung zu Gunsten der Hausherren gesorgt. Martin Gries bezeichnete den Herschberger Sieg als verdient: Seine junge Mannschaft habe auf dem tiefen Boden gut gekämpft.

So spielten sie:
SV Hermersberg: Zimmermann – Stemmler, Meisenheimer, Franz, Sodji – Masch – Bold (80. Vogt), Gries, Canizzo (58. Schweig) – Müller, König.
Tore: 1:0 Schmidt (12. Foulelfmeter), 2:0 Juner (54.)
Gelb-Rot: Lenhard (43.), Böhr (82.)
Schiedsrichter: Fabian Vollmar (Großsteinhausen)
Zuschauer: 350 (Pirmasenser Zeitung)



Spiel des Tages: Herschberger 4:0-Derbysieg in Fußball-Landesliga gegen Hermersberg – Weber schaut nur zu

Herschberg. Obwohl der SV Herschberg ab der 45. Minute nur noch zu zehnt war, ab der 84. Minute gar mit zwei Mann weniger spielen musste, gewann der „Halbzeitmeister“ der Fußball-Landesliga West am Samstag vor 400 Zuschauern das Lokalderby gegen den SV Hermersberg verdient mit 2:0 (1:0). Für Hermersberg war’s die fünfte Niederlage in Folge.
Die erste Überraschung gab es bereits vor dem Anpfiff. Herschbergs Torjäger Florian Weber befand sich nicht in der Startelf. Eine Verletzung lag nicht vor. „Florian war unter der Woche beim Oberligisten SC Hauenstein im Probetraining. Das wäre gar kein Problem, wenn es offen kommuniziert worden wäre. Wurde es aber nicht. Aber es kam auch so heraus. Gerade vor so einem wichtigen Derby war das für mich enttäuschend“, erläuterte Herschbergs verärgerter Spielertrainer Jens Mayer nach Spielschluss, wieso er auf seinen erfolgreichsten Torschützen verzichtete. Mayer zieht es zumindest in Betracht, dass Weber in der Winterpause den Verein wechselt.Der Spitzenreiter zeigte sich von all dem jedoch nicht beeindruckt. Bereits nach zehn Minuten das 1:0: Außenverteidiger Sebastian Donauer drang von links in den Hermersberger Strafraum ein und kreuzte geschickt den Laufweg von Gästeverteidiger Christoph Stemmler. Der grätschte etwas übermotiviert und brachte Donauer im Strafraumeck zu Fall – Strafstoß. Dennie Schmidt lief an und verwandelte sicher im unteren linken Toreck.

In der Folge bestimmten die Platzherren die Partie. Doch die Gästedefensive stand weitgehend sicher. Herschberg hatte vor der Pause nur noch eine Torchance. Schmidts sehenswerter 25-Meter-Schuss klatschte von der Unterlatte des Hermersberger Tores ins Feld zurück. Hermersberg wehrte sich tapfer. Allerdings konnte sich die Elf um die beiden Spielertrainer Daniel Meisenheimer und Martin Gries während der gesamten 90 Minuten keine echte Torgelegenheit erspielen. Auch nicht als die Gäste nach der Ampelkarte für Herschbergs Kapitän Daniel Lenhard wegen wiederholten Foulspiels ab der 45. Minute in Überzahl agierten.

Nur neun Minuten nach dem Seitenwechsel fiel die Entscheidung. Ausgangspunkt war ein unnötiger Ballverlust von Gries auf Höhe der Mittellinie. Marco Juner luchste dem Gästecoach den Ball ab und bediente sofort den startenden Jan Böhr. Der legte fünf Meter vor der Grundlinie überlegt quer, und der mitgelaufene Juner schloss die Kombination der beiden früheren Hermersberger mit dem 2:0 ab.

„Der Elfer spielte Herschberg in die Karten. Mein Fehler verursachte leider das 2:0. Dann wurde es auf diesem Boden ganz schwer. Trotzdem Kompliment an das Team, das gut dagegengehalten hat“, resümierte Hermersbergs Gries nach der Partie.

Juner hatte in der 62. Minute sogar noch die Möglichkeit zum 3:0, doch nach erneuter Vorarbeit von Böhr setzte er den Ball aus fünf Metern neben das Tor. Nach 84 Minuten war dann Schluss für Böhr. Allerdings war Gelb-Rot für ihn deutlich überzogen.

„Es war mit Sicherheit kein schönes Spiel. Es wird Zeit, dass die Winterpause kommt. Und in so einer Phase zählt auch mal ein dreckiger Sieg“, sprach Herschbergs Trainer Mayer das Schlusswort.


So spielten sie:

SV Hermersberg: Zimmermann – Stemmler (30. Müsel), Meisenheimer, Franz, Sodji – Gries, Bold (80. Vogt) – Müller, Masch, Canizzo (59. Schweig) - König

Tore: 1:0 Schmidt (10., Foulelfmeter), 2:0 Juner (54.) - Gelbe Karten: Freiler, Juner - Bold, Gries, Masch - Gelb-Rot: Lenhard (45.), Böhr (84.) - Beste Spieler: Freiler, Lechner, Schmidt - Franz, Masch, Meisenheimer - Zuschauer: 400 - Schiedsrichter: Vollmar (Großsteinhausen). (Die Rheinpfalz)

 

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