FKP-Trainer Robert Jung schonte drei Tage vor dem Regionalliga-Heimspiel gegen den SC Pfullendorf seine Asse Nico Weißmann, Aleksandar Burch, Sebastian Reich, Tobias Zellner und Michael Falkenmayer; Timo Kriegshäuser musste wegen einer Entzündung im Knie ohnehin pausieren („bis Freitag bin ich aber wohl wieder fit"). So bot sich Spielern, die zuletzt nur Ersatz waren, eine Bewährungschance. Vor allem Christoph Weller nutzte sie. Der ehemalige Juniorennationalspieler wirbelte auf der linken Seite, wo er sich am wohlsten fühlt. „Es hat gut geklappt. Ich wollte dem Trainer zeigen, dass ich regionalligatauglich bin", sagte Weller, der in den Punktspielen nur gegen den Karlsruher SC II sowie für zwei Minuten in Darmstadt zum Einsatz kam.
Auch Christoph Dengel empfahl sich nachdrücklich. Erst in der 55. Minute für den im Abschluss glücklosen Michael Hunsicker eingewechselt, verbuchte er einen tollen Flugkopfballtreffer zum 0:2 (59.) nach Rechtsecke von Hakan Akten, einen „Assist-Point" beim 0:3 (65.) von Timo Reither und er lieferte auch die Vorlage zu Miguel Carvalhos Top-Chance, die das 0:4 hätte bringen müssen. „Er hat hart an sich gearbeitet", lobte denn auch Jung den sehr gefährlichen Ex-FCK-Bundesligaspieler, der diese Runde noch keine Punktspielminute absolviert hat.
Auch die zuletzt nicht zur ersten Elf gehörenden Marco Steil - als Kriegshäuser-Ersatz in der Defensivzentrale - und Attila Baum auf Zellner Platz vor der Abwehr überzeugten.
Mittelstürmer Christian Bolm gelang sein erstes Pflichtspieltor für Pirmasens. Kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Tobias Christ (Zeiskam), der mit dem sehr fairen Derby keine Mühe hatte, drückte der Sportstudent den Ball nach einem zu kurz abgewehrten Schuss von Miguel Carvalho zum 0:1 über die Linie.
Die junge Hermersberger Mannschaft verteidigte lange taktisch geschickt, wurde aber vom immer wieder über die Außen kommenden FKP letztendlich „müde gespielt", wie Jung anmerkte. Sein Kollege Volker Theis merkte an: „Der FKP spielt einfach schneller. In der zweiten Halbzeit konnten wir nicht mehr richtig dagegenhalten." Die Hermersberger konnten aber erhobenen Hauptes das Feld verlassen, zumal Patrick Freyer in der 86. Minute nach schönem Zuspiel von Dennis Müller noch der 1:3-Ehrentreffer gelungen war. „Es hat Spaß gemacht gegen eine so gute Mannschaft zu spielen", betonte der erst 21-jährige SVH-Kapitän Jens Mayer. Der ehemalige Stürmer aus Bann, aus dem Theis einen rechten Verteidiger machte, ärgerte sich über seinen Fehler beim 0:1, war aber dennoch insgesamt sehr zufrieden.
Sehr stark bei den Hermersbergern: Torwart Jens Michelbach, Neuzugang vom SC Hauenstein. „Er ist wie ein Sechser im Lotto für uns", sagt Theis über seinen Schlussmann aus Schopp, der eine höhere Niederlage verhinderte.
Übrigens: Nach dem Spiel, das wohl wegen des schlechten Wetters nur 450 Zuschauer verbuchte, hielt der Sportverein Hermersberg die erste Pressekonferenz seiner Vereinsgeschichte im Sportheim ab.
Sport BRANDSP / BRANDSP Quelle: Publikation: DIE RHEINPFALZ Regionalausgabe: Pirmasenser Rundschau Datum: Nr.201 Datum: Mittwoch, den 30. August 2006