HELTERSBERG. Mit „humba, humba, täterä" in der Kabine feierten die Spieler des SV Hermersberg am Freitagabend den Einzug in die zweite Runde des Verbandspokals. Dass sie das nach der regulären Spielzeit tun konnten, dafür durften sie sich bei Torbjörn Deho bedanken. Der hatte den 1:0 (0:0)-Sieg beim Landesliga-Rivalen TuS Heltersberg in der 90. Minute mit einem Freistoß-Tor perfekt gemacht.
„Es waren noch 40 Sekunden regulär zu spielen, ich hatte mitgestoppt, gerade auf die Uhr geschaut", beschrieb TuS-Trainer Freddy Hauck die Spiel entscheidende Szene kurz vor dem Abpfiff, als sich Deho an der linken Strafraumgrenze den Ball zum Freistoß zurecht legte. Gedanklich hatten sich die rund 300 Zuschauer - die Zuschauerzahl war während des Spiels kontinuierlich gestiegen - schon auf eine Verlängerung eingestellt. Der Freistoß nach einem Foul von Andreas Bold war die vermeintlich letzte brenzlige Situation für die Heltersberger Abwehr. Spieler in der TuS-Mauer machten den Fehler, hochzuspringen, und den nutzte der erfahrene Deho, um flach zum entscheidenden Tor einzuschieben. „Ich sage immer bei diesen Situationen, sie sollen sich nur auf die Zehenspitzen stellen. Aber das sind Erfahrungen, die gemacht werden müssen", so Hauck, der mit dem Spiel seiner Mannschaft insgesamt zufrieden war.
Auch SVH-Trainer Andreas Kamphues konnte positive Dinge ausmachen. Beispielsweise, dass sich sein Team nach verhaltenen ersten 45 Minuten - während der gesamten Spielzeit waren beiderseits die Defensivabteilungen die besten Mannschaftsteile - im zweiten Durchgang steigerte. „Das war ein Spiel gegen einen Liga-Rivalen. Wir sind sicher keine Übermannschaft, deshalb bin ich absolut zufrieden mit vielem, was ich gesehen habe" sagte Kamphues. Wichtig sei beispielsweise die Erfahrung gewesen, dass es sich auszahlt, Geduld zu haben, „dann bekommt man auch seine Chance". Seine Mannschaft nahm mit zunehmenden Spielverlauf das Heft im Mittelfeld in die Hand. „Da hatten Sebastian Schütz und Marius Müller deutlich mehr Ballkontakte und sofort kamen auch die Außen besser ins Spiel", so Kamphues.Das Spiel hatte sich in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten hauptsächlich in der Mitte konzentriert, was die Abwehrarbeit erleichterte. Nennenswerte Torchancen gab es keine, die beste auf Hermersberger Seite vergab Daniel Preuß zwei Minuten vor der Pause, als er frei aus 15 Metern schießen konnte, dabei unglücklich in den Boden trat und nur ein Schüsschen zustande brachte. Die Gastgeber hatten im ersten Abschnitt etwas mehr vom Spiel, aber Fehler bei der Ballannahme, zu langes Zögern bei Schussmöglichkeiten verhinderten, dass daraus klare Torchancen erwuchsen.
Dass die Gäste im zweiten Spielabschnitt stärker wurden, schlug sich in der Chancen-Statistik nieder. In der 56. Minute war TuS-Keeper Andreas Conrad bei einem Freistoß und Nachschuss zweimal gefordert, in der 60. Minute stand er richtig, als Schütz einen Freistoß mit der Fußspitze verlängerte und in der 13. Minute klärte er wiederum vor Schütz. Glück hatte Heltersberg, dass Preuß eine Minute später aus sechs Metern frei stehend über das Heltersberger Tor schoss. Zuvor hatten die TuS-Fans schon mal gejubelt, aber der Treffer von Janik Oestreicher fiel aus einer Abseitsposition.
So spielten sie TuS Heltersberg: Conrad - Flickinger, Dully, Germann - Blanz (76. Bold), Jochum, Bauer, Emser - Lynker - Zarbel, Oestreicher (83. Jenkins) SV Hermersberg: Schwartz - Frank, Kölsch, Hartmann, Schweig - Müller, Schütz - Vollmar, Stridde (65. Knierim), Deho - Preuß Tor: 0:1 Deho (90.) - Gelbe Karten: Flickinger, Germann, Oestreicher, Lynker - Beste Spieler: Dully, Lynker - Müller, Schütz, Deho - Zuschauer: 300 - Schiedsrichter: Marioneck (SV Mackenbach).
Quelle: DIE RHEINPFALZ