Foto: ThüringOFFENBACH. Schiedsrichter Martin Mansel hat den FSV Offenbach ins Achtelfinale des Fußball-Verbandspokals gepfiffen. Durch einen unberechtigten Elfmeter und einen zweifelhaften Platzverweis sorgte er dafür, dass die Südpfälzer gestern Abend gegen den SV Hermersberg mit 3:1 nach Verlängerung gewannen und nun in einem lukrativen Derby auf den Oberligisten TuS Mechtersheim treffen.

Der gastgebende Tabellenfünfte der Landesliga Ost besaß in der ersten Halbzeit nicht eine Torchance. Hermersberg machte im Mittelfeld die Räume eng, war in der Defensive gut organisiert, wurde aber selbst erst in der 25. Minute gefährlich, als Kai Hildebrandt im FSV-Strafraum drei Gegner austanzte und scharf vors Tor flankte; am langen Pfosten kam Daniel Preuß nur eine Schuhspitze zu spät. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte fiel dann das nicht unverdiente Führungstor für die Gäste. Hildebrandt trat die Ecke von links auf den kurzen Pfosten, dort stieg der aufgerückte Abwehrchef Oliver Kölsch am höchsten und verlängerte den Ball ins lange Eck.

Offenbach war nach der Pause nicht wiederzuerkennen. In der 48. Minute hatte Thomas Gottlieb die dicke Ausgleichschance, als er allein auf SVH-Torwart Reiner Schwartz zulief, doch zu lange mit dem Abschluss zögert und auch den mitgelaufenen Ibrahim Soeyler übersah, so dass der inzwischen bei Gottlieb angelangte Sebastian Schütz klären konnte. Sechs Minuten später scheiterte Soeyler an Schwartz. Nach 58 Minuten dann der kuriose Ausgleich: Christian Schweigs Querschläger flog Richtung eigenes Tor, Schwartz eilte heraus und schlug den einmal aufspringenden Ball ins Toraus. Mit dem Schwung der Faustabwehr traf Schwartz nach dem Ball dann auch den nachsetzenden Gottlieb. Zum Schrecken der Hermersberger erkannte Schiedsrichter Mansel auf Elfmeter und zeigte Schwartz die Gelbe Karte. Patrick Sprenger verwandelte den Elfer sehr sicher. Mit dem 1:1 war Offenbachs Drangperiode beendet. Daniel Preuß hätte Hermersberg beinahe erneut in Front gebracht, doch FSV-Keeper Julian Roth lenkte den Freistoß aus gut 30 Metern an die Latte (67.). Danach stellte Schiedsrichter Mansel den kompletten SVH-Sturm vom Platz: Erst zeigte er dem bereits verwarnten Preuß nach einem Allerweltsfoul Gelb-Rot (77.), dann gab"s erst Gelb für Hildebrandt für ein Foul an Sprenger, und weil der Neuzugang aus Clausen Sprenger dann auch noch rempelte, folgte Gelb-Rot (82.). So dezimiert, musste Hermersberg in die Verlängerung. Offenbach nutzte seine Überzahl. Soeyler erzielte das 2:1 und 3:1, wobei Stridde in der 103. Minute Michael Stridde mit einem 20-Meter-Schuss die Latte des FSV-Tores traf.

„Das Spiel haben wir eigentlich in unserer Schwächephase direkt nach der Halbzeit verloren. Da brachten wir zu wenig Entlastung", analysierte SVH-Trainer Andreas Kamphues und fügte hinzu: „Nach den zwei Platzverweisen war klar, dass wir hier nicht mehr gewinnen können." Der Elfmeter und Gelb-Rot für Preuß seien „zwei maßlos überzogene Entscheidungen" gewesen.

So spielten sie
SV Hermersberg: Schwartz - Frank, Kölsch, Hartmann, Schütz - Schweig (110. Zimmermann) - Groth, Stridde (110. Könnel), Knierim (90. Marco Juner) - Hildebrandt, Preuß
Tore: 0:1 Kölsch (45.+2), 1:1 Sprenger (58., Foulelfmeter), 2:1 Soeyler (96.), 3:1 Soeyler (102.) - Gelbe Karten: Kauz, Haoui - Hartmann, Schütz, Knierim, Schwartz - Gelb-Rot: Preuß (77.), Hildebrandt (82.) - Beste Spieler: Soeyler, Renz, Seeberger - Kölsch, Stridde, Frank - Zuschauer: 80 - Schiedsrichter: Mansel (Frankenthal).
(DIE RHEINPFALZ)