Foto: SeebaldWALDFISCHBACH-BURGALBEN. Am SV Hermersberg geht derzeit in der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben fußballerisch kein Weg vorbei. Das zeigte sich am Freitag beim von der RHEINPFALZ präsentierten 26. Hallenturnier der Verbandsgemeinde. Zum vierten Mal in Folge sicherte sich der SVH den Turniersieg. Überraschend allerdings der Endspielgegner. Der Landesligist hatte es im Finale mit dem Bezirksklasse-Vertreter FV Geiselberg zu tun. 6:1 siegte der SVH.

Für Geiselberg war der Finaleinzug schon ein Erfolg. 2002 hatten die Gastgeber letztmals im Finale gestanden, waren damals dem SV Burgalben unterlegen. „Die Großen ein bisschen ärgern", hatte FVG-Vorsitzender Klaus Vatter vor dem Turnier als Ziel genannt.

Das gelang den Geiselbergern, die den Landesligisten TuS Heltersberg dank des besseren Torverhältnisses in das Spiel um Platz drei verwiesen. Die Entscheidung über den Finaleinzug fiel in der ersten Gruppe im vorletzten Spiel, als sich die beiden Mannschaften aus dem Holzland im direkten Vergleich gegenüberstanden. Es war beim Anpfiff klar, dass der TuS mit mindestens fünf Toren Unterschied gewinnen musste, um an Geiselberg vorbeiziehen zu können. Es reichte zum Sieg - aber nicht mehr, um die Tordifferenz entscheidend zu verbessern und Geiselberg auf den zweiten Gruppenplatz zu verweisen. In Gruppe zwei brachte die Wiederauflage des Vorjahres-Endspiels zwischen Hermersberg und dem SV Burgalben die Entscheidung über den Finaleinzug. Es standen sich die beiden besten Mannschaften des Turniers gegenüber.

Rund 600 Zuschauer verfolgten in der wieder ausverkauften Bruchwiesenhalle die Spiele. Bereits zu Turnierbeginn waren die Sitzplätze belegt und hinter der Balustrade standen die Zuschauer in Dreier- und Vierer-Reihen. Burgalben gegen Hermersberg war die emotionalste Partie. Da kam richtig Stimmung auf in der Halle.

Und die übertrug sich auf das Spielfeld, wo es phasenweise hektisch zuging. Vor allem als Burgalbens Alexander Janßen nach einem Foul die Rote Karte sah. Foul ja, Zwei-Minuten-Strafe okay, aber Rot-würdig? Das sahen die Burgalber nicht so und es gab heftige Diskussionen. In deren Folge sah Burgalbens Ilja Nikoloski wegen Meckerns Rot. Zwei Burgalber Feldspieler gegen vier Hermersberger - das nutzte der zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:1 führende SVH, um die Partie mit 6:2 für sich zu entscheiden.

„Sie waren die beste Mannschaft des Turniers. Wir haben in diesem Spiel zu hektisch agiert", urteilte SVB-Torwart Jörg Prokein. Der schaffte zwar nicht seinen dritten Turniererfolg mit dem SVB in der Halle, erlebte dennoch ein Novum, denn das Spiel um Platz drei, das eine ausgeglichene, aber eher langweilige Partie war, wurde am Ende doch noch spannend. 1:1 hatte es nach regulären 20 Minuten geheißen. Jens Helfenritter hatte Burgalben mit 1:0 in Führung geschossen, Dierk Vollmar nach 17 Minuten ausgeglichen. Auch in der fünfminütigen Nachspielzeit passierte nichts und so musste das Neun-Meter-Schießen entscheiden. Als Handballer des TV Dahn ein sicherer Siebenmeter-Schütze sah sich Prokein dieses Mal den Neun-Meter-Schüssen der Heltersberger gegenüber. Zweimal parierte er, ein Schuss ging neben das Tor und damit sicherte der Keeper dem SVB den dritten Platz. „Neun-Meter-Schießen hatte ich vorher auch noch nicht gehabt", sagte Prokein schmunzelnd.

Das anschließende Finale war eine klare Angelegenheit für die Hermersberger, die ihrem Trainer Andreas Kamphues damit gleich im ersten Jahr den Hallentitel bescherten. Sebastian Schütz traf nach sieben Minuten zum 1:0, bereits 20 Sekunden später erhöhte Thomas Hartmann auf 2:0. Knapp eine Minute später verkürzte Thomas Vatter für den FVG auf 1:2, setzte sich damit an die Spitze der Torjägerliste. Aber wiederum 30 Sekunden später markierte Christian Schweig das 3:1. „Damit war die Partie schon vor dem Seitenwechsel entschieden', urteilte Peter König vom Turnierausrichter FVG. Geiselberg hatte in der Folge keine Chancen mehr, Hermersberg traf noch dreimal. Daniel Preuß zum 4:1 (12.), womit er zu Vatter in der Torjägerliste aufschloss, Kai Hildebrandt zum 5:1 (13.) und den Schlusspunkt setzte Hartmann mit dem 6:1 (14.).

Ungleich schwerer hatten sich die Gelb-Schwarzen in der Vorrunde beispielsweise gegen die SG Waldfischbach getan. „Die Jungs sollen gute Spiele machen, Spaß haben", hatte SGW-Trainer Helge Müller als Devise ausgegeben. „19,6" war für ihn eine ganz wichtige Zahl, denn das, so Müller, sei der Altersschnitt seiner jungen Truppe. Während beim TuS Heltersberg oder dem SSV Höheinöd die Dienste der routinierten Oldies gefragt waren - TuS-Trainer Freddy Hauck wechselte im Block quasi eine Ü-30-Mannschaft ein -, spielten bei der SGW die Jungen die Hauptrolle. Und sie ärgerten den SVH, verlangten ihm einiges ab. Zudem hatte die SGW die Chance, gegen den SVB zumindest einen Punkt zu gewinnen. Aber nach dem Ausgleich zum 1:1 stürmte die SGW komplett nach vorne - das nutzte Burgalben zum entscheidenden Konter.

alt alt Turnier in Zahlen

Vorrunde
Gruppe 1: FV Geiselberg I - SSV Höheinöd 2.1; TuS Heltersberg - TuS Schmalenberg 2:1; TuS Schmalenberg - FV Geiselberg 1:8; SSV Höheinöd - TuS Heltersberg 5:4; FV Geiselberg I - TuS Heltersberg 0:3; TuS Schmalenberg - SSV Höheinöd 2:2.

Tabelle
1. FV Geiselberg 10:5 6:3
2. TuS Heltersberg 9:6 6:3
3. SSV Höheinöd 8:8 4:4
4. TuS Schmalenberg 4:12 1:7

Gruppe 2: SV Burgalben - SG Waldfischbach 2:1; FV Geiselberg II - SV Hermersberg 1:4; FV Geiselberg II - SV Burgalben 1:5; SV Hermersberg - SG Waldfischbach 3:2; SG Waldfischbach - FV Geiselberg II 7:1; SV Burgalben - SV Hermersberg 2:6.

Tabelle
1. SV Hermersberg 10:6 9:0
2. SV Burgalben 9:8 6:3
3. SG Waldfischbach 10:6 3:6
4. FV Geiselberg II 3:16 0:9

Finalrunde
Spiel um Platz drei: Heltersberg - Burgalben 2:4 (1:1) nach Neun-Meter-Schießen
Finale: Geiselberg I - Hermersberg 1:6
Abschlusstabelle: 1. SV Hermersberg, 2. FV Geiselberg I, 3. SV Burgalben, 4. TuS Heltersberg, 5. SSV Höheinöd, 6. SG Waldfischbach, 7. TuS Schmalenberg, 8. FV Geiselberg II.

Fairness-Pokal: TuS Schmalenberg. Torschützenkönige: 1. Daniel Preuß (SV Hermersberg) und Thomas Vatter (FV Geiselberg/beide 4 Tore). Bester Torwart: André Busch (SSV Höheinöd). (Die Rheinpfalz)