Es bleibt spannend
Fussball-Landesliga: Der Tabellenführer schafft zu Hause gegen den abstiegsbedrohten VfR Kirn nur ein 1:1
HERMERSBERG. Die Entscheidung über die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga West ist vertagt. Gestern patzte Spitzenreiter SV Hermersberg zu Hause gegen den abstiegsbedrohten VfR Kirn, kam über ein 1:1 (1:0) nicht hinaus.
Wohlweislich hatten die Hermersberger noch keine Meisterschafts-Party geplant. Der überwiegende Teil der 480 Zuschauer im Stadion „Am Tauhübel" hatte dennoch auf Party-Stimmung gehofft. Daraus wurde nichts. Die Gäste schenkten den Gastgebern nichts, zeigten schon in der Anfangsphase, dass die SV-Abwehr nicht ganz sattelfest stand. Gut, dass zumindest SVH-Keeper Reiner Schwartz von Beginn an hellwach war und fehlerlos spielte. Das Engagement, das die SVH-Fans lautstark immer wieder erkennen ließen - sie versuchten ihre Mannschaft zu einer besseren Leistung zu singen und zu schreien -, fehlte den Spielern phasenweise.
Pech hatten die Gastgeber, dass Marco Juner, der zu Beginn über die rechte Hermersberger Seite für Druck gesorgt hatte, nach 15 Minuten mit Verdacht auf Bänderrisss ausgewechselt werden musste. Nach einem Luftzweikampf im Kirner Strafraum schrie Juner sofort nach der Landung auf. „Danach war ein Bruch in unserem Spiel", sagte SVH-Trainer Andreas Kamphues, der urteilte: „Heute haben wir insgesamt nicht gut gespielt. In der ersten Halbzeit noch besser als in der zweiten".
Tatsächlich machten die Gastgeber ab der 22. Minute etwas mehr Druck, waren nun vor allem über die linke Seite gefährlich, erarbeiteten sich erste Chancen, hatten aber Pech. Drei Ecken von links brachte Kai Hildebrandt in der 23. Minute herein. Der dritte Versuch segelte schön in den Kirner Strafraum, Benjamin Knierim köpfte, aber sein Ball landete an der Latte. Der SVH erhöhte jetzt die Schlagzahl und hätte nach 37 Minuten nach schönem Zusammenspiel von Daniel Preuß und Rainer Vollmar das 1:0 durch Hildebrandt erzielen müssen. Der fiel aber im Strafraum um, statt zu schießen. Eine Minute später hatte Vollmar die Führung auf dem Fuß, passte aber zu Preuß, der scheiterte am Torwart. Kirn brachte den Ball nicht aus dem Strafraum, die Kugel landete wieder bei Preuß und mit seinem 40. Saisontor markierte dieser das 1:0.
Wer erwartet hatte, dass Hermersberg nach dem Wechsel mehr Druck machen würde, wurde enttäuscht. „Dabei hatten wir uns genau das vorgenommen", sagte Kamphues. Aber im Gegenteil: Hermersberg wurde nun in die Defensive gedrängt, brachte sich immer wieder durch leichte Fehler im Aufbauspiel selbst in Bedrängnis. Kirn, angetrieben vom starken Alexander Bauer, drängte auf den Ausgleich und der fiel - bis dahin hatte Schwartz schon Schlimmeres verhindert gehabt - nach 61 Minuten. 25 Meter vor dem Hermersberger Tor bekam Benjamin Gemmel den Ball, ließ die zuschauenden SV-Abwehrspieler locker stehen und Schwartz keine Chance: 1:1.
Erst jetzt machte Hermersberg wieder mehr Druck und hatte vor allem in der Nachspielzeit durchaus noch Tormöglichkeiten. Die beste war ein Schuss von Marius Müller aus zehn Metern, den Kirns zuvor nicht immer souveräner Keeper Michael Kunschke zur Ecke drehte.
So spielten sie:
SV Hermersberg: Schwartz - Schweig (74. Stridde), Joniks, Kölsch - Paulus - Müller, Hildebrandt, Frank - Juner (15. Vollmar), Knierim (80. Lutz) - Preuß
Tore: 1. 0 Preuß (39,), 1:1 Gemmel (61.) - Gelbe Karten: Paulus, Knierim, Preuß, - Effgen, Purper, Menges, Jung, Ullrich - Beste Spieler: Schwartz - Bauer - Zuschauer: 480 - Schiedsrichter: Janzer (Grabsheim).
(Die Rheinpfalz)