ALTLEININGEN. Der SV Hermersberg kehrt nach zweijähriger Abstinenz in die Fußball-Verbandsliga zurück. Der Vizemeister der Landesliga West erreichte gestern Abend vor 950 Zuschauern im zweiten Aufstiegsspiel beim Ost-Zweiten TuS Altleiningen ein 0:0, was nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel am vergangenen Samstag ausreichte.

„Das war taktisch, kämpferisch und läuferisch eine super Leistung. Wir haben noch mal alles aus uns herausgeholt und das gemacht, was auf diesem engen Platz nötig war", sagte kurz nach dem Abpfiff SVH-Trainer Andreas Kamphues, während er unzählige Gratulationen entgegen nahm. Völlig außer sich vor Freude war der zur SV Edenkoben wechselnde Torhüter Reiner Schwartz: „Ich bin völlig platt. Ich habe der Mannschaft versprochen, zu null zu spielen, und das Versprechen habe ich gehalten. Die beiden Jahre in Hermersberg haben mir unendlich viel gegeben. Mein Herz blutet, dass ich aus beruflichen Gründen gehen muss. Jetzt wird nur noch gefeiert."

Hermersberg bot auf dem kleinen, alten Kunstrasenplatz wieder eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung, stand hinten sehr sicher. Oliver Kölsch und Eugen Frank bildeten erneut eine starke Innenverteidigung. Im Mittelfeld behauptete Kai Hildebrandt den Ball gut. In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit hatte Hermersberg die besseren Chancen. Dennis Müller scheiterte erst an Torwart Christian Fritz (7.), hob dann den Ball übers Tor (10.). Müller und Marco Juner wurden zudem zweimal in letzter Sekunde unfair von Christoph Lutz und Florian Pfeifer gestoppt, die beide dafür Gelb sahen. Bei Altleiningens beste Chance rettete Schwartz katzenartig (35.).



Bis zur Schlussviertelstunde hatten die Hermersberger, deren lautstarker Anhang mit Fahnen, Glocken, Tröten, Hupen und Luftballons ausgestattet war, die Partie recht gut im Griff. Doch dann schnürte Altleiningen den SVH in dessen Hälfte ein, schlug immer wieder den Ball hoch nach vorne. Zweimal wurde es richtig gefährlich. Ein Kopfball von Michael Wolter zischte knapp vorbei (77.), und den Schuss von Mathias Köhler fischte Schwartz bravourös aus dem Winkel (83.). Als dann Hermersbergs Fans schon ein Feuerwerk angezündet hatten, ertönte nach drei Minuten Nachspielzeit der für den SVH erlösende Abpfiff.

SVH-Vorsitzender Werner Dahler konnte sich dann einen kleinen Seitenhieb auf den Gegner nicht verkneifen: „Ich bin froh, dass wir den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft haben, und ich bin froh, dass jetzt auch die Verantwortlichen von Altleiningen wissen, dass in Hermersberg guter Fußball gespielt wird." Sein Bruder Klaus, Spielleiter des SVH, analysierte nüchtern. „Es war sehr schwer auf diesem Platz. Wir hätten unsere Konterchancen besser nützen müssen. Ein großes Kompliment an Reiner Schwartz, der uns mit seiner Glanzparade beim Schuss von Köhler den Sieg gerettet hat", sagte Klaus Dahler.

Der kurz nach dem Seitenwechsel verletzt ausgeschiedene Angreifer Michael Stridde sprach von einem „ganz harten Stück Arbeit". Nachdem seine Mannschaft im Vorjahr den Aufstieg knapp verpasst hatte, werde nun „doppelt gefeiert". Verteidiger David Paulus fasste das Match so zusammen: „Einfach überragend!"

 

 

So spielten sie
SV Hermersberg: Schwartz - Paulus, Kölsch, Frank, Schütz - Marius Müller, Schweig, Hildebrandt - Juner (83. Joniks), Dennis Müller (90. Vollmar), Stridde (53. Patrick Müller).

(Die Rheinpfalz)


Torwart Schwartz „Held des Abends"
SV Hermersberg reicht 0:0-Unentschieden beim TuS Altleiningen zur Rückkehr in Verbandsliga

Der SV Hermersberg hat es geschafft. Die Mannschaft von Trainer Andreas Kamphues hat gestern Abend den Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga perfekt gemacht. Ein 0:0-Unentschieden beim TuS Altleiningen reichte nach dem 3:0-Sieg im ersten Aufstiegsspiel am vergangenen Samstag. In den Schlussminuten zeigte Torwart Reiner Schwartz seine Extraklasse. Nach dem Schlusspfiff feierten Hermersberger Fans und Spieler mit Jubelgesängen sowie Sekt- und Bierduschen die Rückkehr in die Verbandsliga.

„Ich habe der Mannschaft versprochen zu null zu spielen", grinste Reiner Schwartz. Sieben Minuten vor dem Schlusspfiff machte er sich selbst zum Held des Abends, als er einen fast unhaltbaren Schuss von Michael Wolter noch aus dem Torwinkel fischte. „Nie mehr Landesliga", freute sich der Torwart, obwohl er nächstes Jahr nicht mehr dabei ist. Mit blutendem Herz verlässt er aus beruflichen Gründen nach zwei Jahren den SV Hermersberg in Richtung SV Edenkoben.

Trainer Andreas Kamphues war stolz auf seine Mannschaft: „Wir haben auf dem unangenehm zu spielenden kleinen Kunstrasenplatz kämpferisch und läuferisch alles rausgeholt." Das sei nicht immer schön anzuschauen.

Mannschaftskapitän Oliver Kölsch fühlte sich in der Schlussphase, als die Altleininger den SVH in die eigene Hälfte drückten, an das Vorjahr erinnert, als Hermersberg in den Aufstiegsspielen scheiterte. Doch spätestens nach der „phänomenalen Parade" von Reiner Schwartz war er überzeugt, dass es diesmal reicht. Und das obwohl nach einer „überragenden Vorrunde und einem katastrophalen Start nach der Winterpause alle Träume schon fast geplatzt waren."

Ob die Hermersberger auch in der Verbandsliga mit ihrem überragenden Kai Hildebrandt spielen, ist fraglich. In den nächsten Tagen entscheide sich, ob er den Verein in Richtung Oberligist SVN Zweibrücken verlässt, bestätigte er Kontakte zu SVN-Trainer Peter Rubeck.

Hermersbergs Trainer Andreas Kamphues war nach Spielende überglücklich: „Es war ein sehr schwieriges Spiel. Der Gegner hatte zwei Chancen, die unser Torwart aber zu nichte machte. Wenn man beide Spiele zusammen sieht, kann man von einem verdienten Aufstieg in die Verbandsliga sprechen."

Zum Spiel: Es war ein schnelles Duell auf dem engen Kunstrasenplatz. Wegen des fehlenden Raumes war es für beide Mannschaften schwer, mit Kombinationsfußball vor das gegnerische Tor zu kommen. Gefährlich wurde es meist nach Standardsituationen oder wenn die Vorteile des kleinen Platzes genutzt wurden. Beide Torhüter hatten lange Zeit nicht viel zu tun. Erst in der Schluss-Viertelstunde war Altleiningen mehrmals kurz vor dem 1:0, doch mit vereinten Kräften beendeten die Hermersberger auch das zweite Aufstiegsspiel ohne Gegentor.

TuS Altleiningen: Fritz - J. Pfeifer (70. Koch), Lutz, F. Pfeifer, Krauss (81. Neurohr) - Yilmaz - Gerhardt, Köhler, Gherbi (75. Mergler) - Wolter, Jukic

SV Hermersberg: Schwartz - Paulus, Frank, Kölsch, Schütz - Schweig, Hildebrandt, M. Müller - Juner (84. Joniks), D. Müller (87. Vollmar), Stridde (50. P. Müller)

Zuschauer: 950

(Pirmasenser Zeitung)