Nach einer Saison als Spieler und Co-Trainer beim SVH hat Martin Gries das Traineramt beim SV Hermersberg übernommen. PZ-Mitarbeiter Erik Stegner hat mit dem 30-Jährigen gesprochen, der seit zwölf Jahren aktiv in oberen Ligen des Amateurfußballs spielt.
Guten Tag Herr Gries, in die neue Saison gehen Sie erstmals als Spielertrainer auf den Platz. Nervös?
Martin Gries: Nervös würde ich den Zustand nicht nennen. Positive Aufregung wäre die bessere Bezeichnung. Ich freue mich darüber, dass ich die Aufgabe gemeinsam mit Daniel Meisenheimer angehen kann, der gleichberechtigter Trainer ist. Alleine auf dem Platz das Spielgeschehen zu überblicken, ist im Eifer des Gefechts schwierig. Es macht Sinn, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu übertragen.
Was werden Sie anders machen als ihr Vorgänger Fritz Fuchs, der immerhin Bundesligatrainer war?
Martin Gries: Eins vorweg: Fritz Fuchs hat gute Arbeit geleistet und sich große Verdienste in Hermersberg erworben. Ich möchte aber meinen eigenen Weg gehen und habe daher auch andere Ansatzpunkte. Gerade im Umgang mit unseren vielen jungen Spielern erachte ich die persönliche Ansprache als äußerst wichtig. Wenn Klartext geredet werden muss, dann intern oder unter vier Augen.
Wie bewerten Sie ihren neuen Kader?
Martin Gries: Ziel bei der Zusammenstellung war es, unser Jugendkonzept weiter nach vorne zu bringen. Nicht jeder wird auf Anhieb den Sprung in die Landesliga schaffen. Der Verein wird den jungen Spielern aber genügend Zeit geben, um sich zu entwickeln. Die Talente können sich über Spieleinsätze in der zweiten Mannschaft (A-Klasse) und das Training für höhere Aufgaben bewerben. Wir werden da genau hinsehen. Eine Stammplatzgarantie hat keiner. Die Mischung stimmt: Mit Leuten wie Dennis Müller, Alexander Lechner, Daniel und mir haben wir genügend Erfahrung in unseren Reihen.
Mirko Bitzer wird einmal pro Woche die Torhüter rannehmen. Was versprechen Sie sich von ihm?
Martin Gries: André Zott, Marc Zimmermann und Sven Deppert sollen den nächsten Schritt machen. Momentan ist André unser Platzhirsch, er hat die vergangene Saison durchgespielt. Marc und Sven werden ihm Druck machen. Für die Jungs muss es ein Anreiz sein, mit einem Mann wie Mirko Bitzer zu trainieren. Er war mit dem 1. FC Kaiserslautern Deutscher Meister und hat seine Klasse in der Regional- und Oberliga bewiesen.
Welche Fußballphilosophie verfolgen Sie und wohin führt der Weg des SVH?
Martin Gries: Wir wollen offensiver auftreten und die Zuschauer mit unserer Spielweise mitnehmen. Aus der jungen Truppe lässt sich ein stabiles Fundament für die Zukunft aufbauen, an dem alle im Verein Spaß haben werden. Mittelfristig ist die Verbandsliga ein Ziel. Unsere jungen Spieler haben und brauchen eine Perspektive. (Pirmasenser Zeitung)