HERMERSBERG. Im Kreisderby der Fußball-Landesliga West besiegte der SV  Hermersberg gestern die SG Eppenbrunn mit 2:0 (2:0) und zog damit in der Tabelle an der SGE vorbei. Vor 200 Zuschauern wurden beide  Hermersberger Treffer vom böigen Wind begünstigt.„Vom Winde verweht“, sagte  Hermersbergs Trainer Fritz Fuchs hinterher treffend. Er hatte gut lachen. Schließlich profitierte sein Team entscheidend vom über die gesamte Spieldauer anhaltenden Wind, der die Akteure auf dem  Hermersberger Kunstrasen gehörig durchschüttelte. Beim 1:0 in der 12. Minute drosch Verteidiger Christian Schweig den Ball aus der eigenen (!) Hälfte einfach mal in Richtung Eppenbrunner Tor. Mit dem Wind im Rücken beschleunigte der Ball, ehe er an der Strafraumgrenze aufsprang und über den am Elfmeterpunkt stehenden Torwart Benjamin Ernst ins Netz flog. Nur drei Minuten später erhöhte Pascal Masch mit einem schönen Schuss auf 2:0. Vorausgegangen war ein zu kurz abgewehrter Ball der Eppenbrunner Abwehr. Der Ball kam zum 20 Meter vor dem Tor lauernden Masch, der sofort abzog. Auch hier nahm der Ball mit Windunterstützung viel Fahrt auf und zappelte schließlich im rechten Torwinkel. „Der Wind hat das Spiel mit entschieden, wobei wir bei den Toren unglücklich ausgesehen haben“, befand Eppenbrunns Spielertrainer Vladislav Dimitrov. 
 
Die Gäste hatten Glück, dass Masch nicht zwei weitere Minuten später zum 3:0 traf. Kapitän Sandro Marinello hatte auf Höhe der Mittellinie den Ball vertändelt, Masch marschierte allein auf den Eppenbrunner Kasten zu, schoss aber knapp vorbei. Nach 28 Minuten traf  Hermersbergs Torjäger Dennis Müller mit einem Drehschuss die Latte.
 
Und Eppenbrunn? Die Gäste taten sich sichtlich schwer auf dem ungewohnten Kunstrasen. Auch auf den Wind konnte sich die Dimitrov-Elf nie wirklich einstellen. Zudem war Eppenbrunn das Fehlen der Kreativkräfte Kai Hildebrandt und Daniel Holzer enorm anzumerken. So dauerte es bis zur 43. Minute, ehe die SGE zu einer wirklichen Torgelegenheit kam. Nach Kopfballverlängerung von Christian Zarbel hob der durchgestartete Benjamin Knierim den Ball über Torwart Sasa Djordjevic, aber auch über das  Hermersberger Tor. Im zweiten Durchgang kam Eppenbrunn besser in die Partie. Nach 47 Minuten landete ein als Flanke gedachter Ball von Dimitrov an der Torlatte. Das war’s aber auch schon fast mit klaren Chancen. Beide Teams lieferten sich im Mittelfeld einen Zermürbungskampf. Phasenweise jagte ein Fehlpass den nächsten. „Da war viel Zufall dabei. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben“, befand SVH-Coach Fuchs.
 
Zarbel hätte Eppenbrunn nochmals Hoffnung geben können. In der 80. Minute tauchte er freistehend vorm  Hermersberger Tor auf, doch sein Kopfball flog um Haaresbreite am Aluminium vorbei. „In der ersten Hälfte waren wir nicht aggressiv genug, und nach den beiden Gegentoren war etwas die Moral weg“, zog SGE-Trainer Dimitrov sein Fazit. 
 
 
So spielten sie:
SV  Hermersberg: Djordjevic – Schweig, Megel, Lechner, Hartmann – Krupp (72. Pinheiro), Masch – Brödel, Freiler, Serif Oglu (81. Gradia) – Müller
SG Eppenbrunn: Ernst – Stemmler, Reich, Marinello, Dimitrov – Wick, Anschütz (40. Thürling) – Feik, Wiktorski, Knierim – Zarbel
Tore: 1:0 Schweig (12.), 2:0 Masch (15.) - Gelbe Karten: Brödel – Knierim, Wick – Beste Spieler: Megel, Masch, Schweig – Reich, Wick
Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Rothfuchs 

(Die Rheinpfalz)



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