Hermersberg. Die SG Rieschweiler hat die fünfte Runde im Fußball-Verbandspokal erreicht. Der Verbandsligist setzte sich gestern Abend vor 200 Zuschauern nach einer verschlafenen ersten Halbzeit noch mit 2:1 (0:1) beim Landesligisten SV Hermersberg durch.
Die erste Halbzeit des auf Kunstrasen ausgetragenen Derbys war ein ziemlicher Langweiler. Rieschweiler hatte mehr Ballbesitz, kickte allerdings ohne Druck und Esprit, während Hermersberg sich sehr aufs Toreverhindern konzentrierten. Zwei Ausnahmen: der Pfostenschuss des SGR-Zehners Quincy Henderson, der sich einen Fehlpass von Dylan Sodji erlaufen hatte (8.), und das überraschende 1:0 zwei Minuten später für die Gelb-Schwarzen, als Timo König eine Flanke von David Lehmann völlig freistehend mittig vor dem SGR-Tor einnicken konnte. Da stellt sich die Frage, wo da die beiden Innenverteidiger Steffen Sprau und Manuel Megel waren.Nach dem Seitenwechsel machte Rieschweiler dann Druck. Von Minute zu Minute wurden die Offensivaktionen des Verbandsligisten zwingender. In der 66. Minute schoss der eingewechselte Ex-Hinterweidenthaler Jannik Steigner an den rechten Pfosten, sechs Minuten später köpfte der ebenfalls eingewechselte Daniel Preuß an den linken Pfosten des SVH-Tors. Eine Kombination der beiden früheren Hauensteiner Oberligaspieler Christoph Weis und Stefan Maul führte zum Ausgleich. Maul hob den Ball gefühlvoll über die Hermersberger Abwehr, Weis stoppte den Ball mit der Brust und donnerte ihn aus kurzer Distanz zum 1:1 ins Netz (74.). Aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient dann das 1:2 in der 88. Minute: Maul brachte eine Ecke von links perfekt getimt auf den langen Pfosten, wo Steffen Sprau bereits lauerte und einköpfte.
„Wir waren in der ersten Halbzeit ebenbürtig, dann hat uns die Kraft gefehlt“, sagte Hermersbergs Spielertrainer Martin Gries, der als umsichtiger Sechser seine Mannschaft führte. Rieschweiler habe einen Tag mehr Pause seit dem letzten Punktspiel gehabt, und das habe man gemerkt, zumal sich der SVH am vergangenen Sonntag „in Merxheim bei 40 Grad Hitze verausgabt“ habe.
Von einem „hochverdienten Sieg“ seines Teams sprach Rieschweilers Trainer Björn Hüther. „Wir waren spielerisch klar besser, doch das 0:1 – wieder mal aus dem Nichts – hat uns in der ersten Halbzeit aus dem Konzept gebracht“, sagte Hüther und fügte hinzu: „Wenn man so lange dem Rückstand hinterherrennt, ist es natürlich auch etwas glücklich, wenn man dann noch so späte Tore macht. Der SVN Zweibrücken wäre jetzt ein interessanter Gegner in der nächsten Runde.“
So spielten sie:
SV Hermersberg: Zott - Kolb (84. Vogt), Bold, Meisenheimer, Sodji - Gries, Lehmann - Stemmler, Müller, Canizzo (77. Müsel) - König
SG Rieschweiler: Jank - Kreiser, Sprau, Megel, Frank - Stark, Weis - Feick (57. Preuß), Henderson, Riehmer (57. Steigner) - Maul
Tore: 1:0 König (10.), 1:1 Weis (74.), 1:2 Sprau (88.) - Gelbe Karten: Müsel - Frank, Riehmer - Beste Spieler: Sodji, Gries - Weis, Maul - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Braun (Maikammer). (Die Rheinpfalz)