Der SV Hermersberg will nicht in die Bezirksliga. Das wurde gestern deutlich. Der Tabellenletzte der Fußball-Landesliga hat ein deutliches Lebenszeichen gesetzt. Durch den 4:0 (2:0)-Heimerfolg gegen den VfR Kirn hat die Mannschaft nicht nur ihren dritten Saisonsieg gefeiert. Die Spieler von Trainer Benjamin Mayer haben mit zwölf Punkten den Anschluss an die vor ihnen platzierten Mannschaften vom SV Schopp (14 Punkte) und SG Alsenztal hergestellt.
Philipp Weishaar und der eingewechselte Dennis Müller sorgten mit ihren Doppelpacks für Jubel auf der Sickinger Höhe und neue Hoffnung im Abstiegskampf.
Den knapp 250 Zuschauern wurde bei eisigen Temperaturen schon früh warm ums Herz, denn die Hausherren gingen bereits nach sechs Minuten in Führung. Julian Kölsch konnte knapp 35 Meter vor dem Tor der Gäste nur durch ein Foul gestoppt werden. Timm Dudek schlug den Freistoß mustergültig auf den Kopf von Kapitän Philipp Weishaar, dieser köpfte den Ball zum 1:0 in die Maschen.
Der SVH spielte danach weiter nach vorne, es war ein Offensivfeuerwerk, das die Elf von Benjamin Mayer zeigte. Folgerichtig fiel nach 26 Minuten das 2:0 für die Gelb-Schwarzen. Wieder war es Philipp Weishaar, er überlupfte nach einem Querschläger im 16-Meter-Raum Gästetorwart Tobias Buch und schnürte so seinen Doppelpack.
Die Gäste wurden auch in der Folge vom SVH an die Wand gespielt, mit ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wären die Kicker aus Hermersberg mit einer höheren Führung in die Halbzeitpause gegangen. Das 2:0 war hochverdient, da Kirn in der ersten Hälfte keinen einzigen Schuss aufs Tor von SVH-Schlussmann Marc Zimmermann abgab.
In den zweiten 45 Minuten entwickelte sich ein offenes Spiel, da die Gäste wie ausgewechselt aus der Kabine kamen und jetzt auch einige Torabschlüsse hatten.
Die Verantwortlichen und Fans des SV Hermersberg merkten, dass das Spiel noch nicht gewonnen war. Doch in der 74. Minute hatte SVH-Trainer Benjamin Mayer mit der Einwechslung von Dennis Müller ein goldenes Händchen. Keine 120 Sekunden später erzielte der eingewechselte Angreifer die 3:0-Führung und sorgte damit für die Entscheidung. Vorausgegangen war ein toller Spielzug mit einigen Doppelpässen, an dessen Ende Müller nur noch den Fuß an einen geflankten Ball von Timm Dudek halten musste.
Für den 4:0-Endstand sorgte zehn Minuten später wiederum Dennis Müller. Dieses Tor war ein Abbild des Treffers zum 2:0, denn wieder wurde Gästekeeper Tobias Buch überlupft.
Nach diesem Sieg ist das rettende Ufer für den SV Hermersberg wieder in Sicht. Spielleiter Klaus Dahler war nach dem Sieg gut gelaunt: „Viele haben uns schon abgeschrieben und für tot erklärt, doch die Mannschaft lebt (wieder) und hat Blut geleckt.“
Durch einen Sieg im Nachholspiel bei der SG Eppenbrunn am kommenden Sonntag könnte der SVH bis auf zwei Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz herankommen und das Jahr noch recht versöhnlich beenden.
Optimistisch sieht Klaus Dahler diesem Derby entgegen. „Wir wollen dort etwas ernten und nicht mit leeren Händen zurück nach Hermersberg kommen.“ (Pirmasenser Zeitung)