Rockenhausen. Etwas zu hoch, aber nicht unverdient konnte sich der FV Rockenhausen zu Hause im Spitzenspiel gegen den bisherigen Tabellenführer SV Hermersberg mit 3:0 (1:0) durchsetzen und steht nun selbst mit einem Punkt Vorsprung in der Tabelle der Bezirksliga Westpfalz ganz vorne. Der Gast versäumte es, in der ersten Halbzeit aus einigen sehr guten Chancen Tore zu machen. Sonst hätte das Spiel eventuell einen anderen Verlauf nehmen können.
Bei bestem Fußballwetter – sonnig, aber nicht zu heiß – entwickelte sich gestern auf dem gepflegten, sattgrünen Rasenplatz im Stadion Obermühle ein lebhaftes Spiel. Der FVR war zu Beginn leicht überlegen und verbuchte bereits in der fünften Minute durch seinen Spielertrainer Manuel Schohl das erste Tor. Derselbe Spieler hatte vier Minuten später das 2:0 auf dem Fuß, verzog aber freistehend vor dem gegnerischen Gehäuse.
In der Folgezeit kamen die Gäste besser ins Spiel, verlagerten das Geschehen häufiger in die Rockenhausener Hälfte und drückten auf den Ausgleich, der zu dem Zeitpunkt auch verdient gewesen wäre. Allerdings vergaben sie durch eigenes Unvermögen einige hochkarätige Chancen: Einmal versprang der Ball, einmal wurde er verstolpert, und mehrfach ging er knapp neben oder über das Tor.In der zweiten Halbzeit spielte der Gast zunächst druckvoll weiter auf Angriff und stand recht hoch, war dadurch aber stets in Gefahr, ausgekontert zu werden. Ein Abspielfehler im Mittelfeld führte dann auch zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff zu einem solchen Konter, bei dem Josef Wernz auf halbrechter Position lehrbuchmäßig frei gespielt wurde und mit einem Schuss ins lange Eck unhaltbar für den Gästetorwart Reiner Schwartz zum 2:0 vollstreckte. Danach wurde die Begegnung deutlich ruppiger – der souverän leitende Schiedsrichter Eric Burger zeigte insgesamt fünf Gelbe Karten und schickte in der 64. Minute den Rockenhausener Okan Kirik mit Gelb-Rot vom Platz; er hatte erst zwei Minuten vorher Gelb gesehen. Die vielen Fouls hatten auch zur Folge, dass das Spiel verflachte. Die Gäste bemühten sich zwar weiterhin, aber ihre Angriffsbemühungen verpufften, da sie auch nicht mit dem letzten Einsatz kämpften. Wieder aus einem Konter heraus fiel in der 71. Minute das 3:0, das wie ein Déjà-vu-Erlebnis daherkam. Diesmal wurde Fabian Schmitt auf Halbrechts bedient und verwandelte schnörkellos ins lange Eck. Das war praktisch die Vorentscheidung. Hermersberg gab sich zwar nicht auf und bemühte sich weiterhin, aber der FVR hatte ihnen den Zahn gezogen und ließ kein Gegentor mehr zu.
Jens Mayer, der Spielertrainer der Gäste, bezeichnete den Sieg als nicht unverdient, allerdings etwas zu hoch. Mit dem Spiel seiner Mannschaft in der ersten Hälfte war er zufrieden, abgesehen von der eklatanten Abschlussschwäche, die einen möglichen Sieg gekostet hatte. Nach der Pause fehlte seinen Spielern der Biss, außerdem ließ die Körpersprache zu wünschen übrig. Sein Gegenüber Manuel Schohl freute sich über den Sieg. Das 1:0 zur Pause war etwas glücklich, aber das Endergebnis nach dem Verlauf der zweiten Halbzeit in Ordnung: „Wenn man drei Tore schießt und keines zulässt, kann der Sieg nicht unverdient gewesen sein. Außerdem haben wir fast eine halbe Stunde in Unterzahl gespielt.“
so spielten sie:
FV Rockenhausen: Zentner - Müller, Mese, Bauer, Scheuermann - Wernz, Kirik, Möhler (74. Mauß) - Schmitt (87. Gabelmann), Schohl (85. Hirmann), Linck
SV Hermersberg: Schwartz - Masch, Mendel, Bold, Freiler - Gries, Brödel (63. Mayer), Müller - Deho, Schweig, Schirrmann (58. Metzger)
Tore: 1:0 Schohl (5.) 2:0 Wernz (55.) 3:0 Schmitt (71.) - Gelbe Karten: Schohl, Wernz - Freiler, Mayer - Gelb-Rote Karte: Kirik (64.) - Beste Spieler: Mese, Wernz, Linck - Masch, Deho - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Burger (Ohmbach). (Die Rheinpfalz)