Foto: SeebaldBRUCHWEILER. Mit 4:0 (1:0) gewann der SV Hermersberg gestern in der Qualifikationsrunde des Fußball-Verbandspokals beim Landesliga-Rivalen SG Bruchweiler. Ein Doppelschlag in der 63. und 64. Minute brachte die Entscheidung für den SVH, der in der zweiten Halbzeit drückend überlegen war und von der Roten Karte gegen Bruchweilers Sergey Kolmogorov profitierte.

„Das war die Schlüsselszene", bezeichnete SVH-Trainer Andreas Kamphues den Platzverweis gegen den Bruchweiler Verteidiger, der Hermersbergs Kai Hildebrandt in höchster Not stoppte. „Er kann ja sonst nichts machen", haderte SGB-Trainer Uwe Bock am Spielfeldrand. Fortan hatte es Hermersberg leichter, über die schnellen Benjamin Knierim und Rückkehrer Dennis Müller die SGB auszuhebeln. Zum ersten Mal war das nach 26 Minuten gelungen, als ein Hermersberger Angriff zur Ecke geklärt wurde. Die brachte das 1:0 für den SVH. Zunächst vergab Marius Müller aus der Distanz, der Ball landete bei Hildebrandt, der schoss in die kurze Ecke (1:0).

Der bisherige Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Denn in den ersten 20 Minuten dominierte Bruchweiler, kam schon nach drei Minuten zu einer guten Gelegenheit, als Kapitän Dennis Glässgen nach einer feinen Einzelaktion Martin Maleska bediente, doch dessen Flugkopfball rauschte nur knapp am Tor vorbei. Chancen blieben im ersten Durchgang Mangelware, dafür sahen die Zuschauer ansehnlichen Kombinationsfußball.

In der zweiten Hälfte übernahm Hermersberg das Kommando, in der 47. Minute ließ Dennis Müller die Latte des SGB-Tore zittern, doch der Ball schlug vor der Torlinie auf. „Da muss es 2:0 stehen", sagte Kamphues, der nur einen Kritikpunkt an seiner Mannschaft fand: „Wir hätten unsere Chancen besser nutzen müssen." Denn die nächste gute Chance vergab David Paulus, der frei stehend an Torwart Patrick Arenth scheiterte. Auf Hermersberger Seite konnte sich auch Schlussmann Rainer Schwartz gegen Dominik Dahl auszeichnen (56.), ehe der Kolmogorov-Platzverweis beim Gegenzug die Entscheidung einläutete. Ausgerechnet Bruchweilers bis dahin überzeugender Kapitän Glässgen vertändelte leichtfertig den Ball an Dennis Müller, der traf zum 2:0 (63.). Direkt nach dem Anstoß ließ sich Bruchweiler erneut den Ball abnehmen, erneut ging es ganz schnell, Rainer Vollmar legte quer zu Hildebrandt, der keine Minute später zum 3:0 traf. Den Schlusspunkt setzte Dennis Müller, der einen Foulelfmeter zum 4:0 verwandelte (81.).

„Ich bin froh, dass wir das für uns wichtige Spiel so souverän gestalten konnten", sagte Kamphues, dessen Mannschaft jetzt am Samstag (18 Uhr) im Erstrundenspiel bei Bezirksligist SG Eppenbrunn antreten muss. „Der Sieg für Hermersberg geht in Ordnung", meinte SGB-Trainer Gerhard Nagel.

So spielten sie:

SG Bruchweiler: Arenth - Glässgen, Kolmogorov, Marinello - Hautmann, Raquet (66. Metzger) - Helfrich (78. Kunz), Florian Müller, Zwick, Dahl - Maleska (66. Wagenblatt)
SV Hermersberg: Schwartz - Wick, Hartmann (76. Jonniks), Kölsch - Paulus (72. Schweig), Marius Müller - Vollmar (76. Juner), Hildebrandt, Schütz, Knierim - Dennis Müller
Tore: 0:1 Hildebrandt (27.), 0:2 Dennis Müller (63.), 0:3 Hildebrandt (64.), 0:4 Dennis Müller (81. Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Lory, Hautmann, Florian Müller, Raquet - Volmar, Marius Müller, Knierim, Hildebrandt, Paulus - Rote Karte: Kolmogorov (56. Notbremse) - Beste Spieler: Dahl, Marinello - Oliver Kölsch, Dennis Müller, Marius Müller - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Hesse (Miesenbach). (Die Rheinpfalz)


 

 

SV Hermersberg zeigt, wo es lang geht
Fußball: Klarer 4:0-Sieg bei der SG Bruchweiler in der Verbandspokal-Qualifikation

In der Verbandspokal-Qualifikation musste die SG Bruchweiler eine herbe 0:4-(0:1)-Heimniederlage gegen den SV Hermersberg einstecken. Zudem verloren die Gastgeber noch den gerade von einer langen Verletzung erholten Innenverteidiger Sergej Kolmogorov, der nach einer Notbremse in der 57. Minute die rote Karte sah.

Dabei hatte alles so gut für die Platzherren begonnen. Bereits nach drei Minuten hatte Martin Maleska nach einer Flanke von Dennis Glässgen die erste große Chance zum Führungstreffer. Der SGB-Stürmer verfehlte mit dem sehenswerten Flugkopfball aber knapp das Hermersberger Gehäuse. Und auch in der Folge versuchte die SGB, vor allem über die rechte Angriffsseite Druck zu machen, ohne aber die von Oliver Kölsch gut organisierte Innenverteidigung der Gäste in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen.

Glück hatte die Hermersberger allerdings in der 24. Minute, als SGB-Mittelfeldmann Michael Helfrich wieder auf der rechten Seite auftauchte und wohl knapp im Strafraum gefoult wurde. Schiedsrichter Ingo Hess aber sah den Tatort Zentimeter vor der Strafraumlinie und entschied folgerichtig nicht auf Straf-, sondern auf Freistoß. Danach gab es bei den Offensivbemühungen der SGB plötzlich einen Bruch. Dadurch kamen die Gäste besser ins Spiel. Dennoch fiel der Führungstreffer für die Elf von Trainer Andreas Kamphues etwas überraschend. Nach einer Ecke landete der Ball vor den Füßen von Kai Hildebrandt. Dieser ließ mit einer schnellen Körpertäuschung gleich drei SGB-Verteidiger ins Leere laufen und traf zum 0:1. Ein kleiner Schock für die Bruchweilerer Abwehr, die ansonsten in der ersten Halbzeit sicher stand.

Nur zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff hätte schon die Vorentscheidung fallen können, aber Dennis Müller traf nur die Unterkante der Latte, von wo der Ball nicht ins Tor sprang. Dominik Dahl gelang in der 50. Minute für Bruchweiler ein Tor, das aber wegen einer angeblichen Abseitsstellung des Schützen nicht anerkannt wurde.

Auf der Gegenseite bahnte sich dann nach einer knappen Stunde Spielzeit die Entscheidung an. Kolmogorov konnte Hildebrandts Sturmlauf nur mit unfairen Mitteln bremsen und sah völlig zu Recht die rote Karte. Der Platzverweis seines Kollegen hatte SGB-Spielführer Glässgen wohl völlig aus dem Tritt gebracht. Sein schlampiger Rückpass drei Minuten später ist anders kaum zu erklären. SVH-Angreifer Dennis Müller nahm das Geschenk dankend an, umkurvte den chancenlosen Patrick Arenth im SGB-Tor und schob lässig zum 2:0 für seine Farben ein. Nur wenige Sekunden später machte Hildebrandt mit seinem zweiten Treffer alles klar.

Die Gastgeber gaben sich nun völlig auf. Alleine Dennis Müller hätte bei mangelnder Gegenwehr der SGB noch drei oder vier Tore nachlegen können. Er traf aber nur noch einmal ins gegnerische Netz. In der 81. Minute verursachte Christopher Metzger an Benjamin Knierim einen Foulelfmeter, den Dennis Müller mit etwas Glück an Arenth vorbei zum Endstand versenkte.

„Bis auf die Chancenverwertung bin ich mit meinem Team zufrieden", fasste Kamphues seine Eindrücke von der Begegnung zusammen. „Die erste Halbzeit haben wir gegen einen starken Gegner sehr gut gespielt", fand aber auch Nagel auf SGB-Seite Positives zu berichten. Den Einbruch nach dem Platzverweis dürfe man nicht für die Bewertung des ganzen Spieles zugrunde legen. (Pirmasenser Zeitung)


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