WALDFISCHBACH-BURGALBEN. Dieses war der fünfte Streich des SV Hermersberg in Folge: In einem spannenden und sehr guten Endspiel beim Hallenfußball-Turnier der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben sicherte sich der Titelverteidiger aus Hermersberg am Samstagabend durch einen 5:4-Erfolg über den TuS Heltersberg den Turniersieg und damit den Wanderpokal des Verbandsbürgermeisters.

„Die Favoriten haben sich durchgesetzt", stellten Peter König, Ernst Mänges und Hans Baldauf im Turnierleitungsbüro vor dem Finale in der wieder mal ausverkauften Bruchwiesenhalle fest, in die am zweiten Weihnachtsfeiertag wie gewohnt über 500 Fans gekommen waren.

Die sahen im Finale zunächst einen gut aufgelegten TuS Heltersberg, der sich dank des im Vergleich zum SV Burgalben besseren Torverhältnisses in Gruppe zwei für das Endspiel qualifiziert hatte und den Hermersbergern gut Paroli bot. Vor allem TuS-Torjäger Manuel Schohl war von Beginn an hellwach. Warum SVH-Torwart Rainer Schwartz zum besten Keeper des Turniers gewählt wurde, bewies er im Endspiel beispielsweise gleich in der vierten Spielminute. Zunächst blieb er Sieger gegen den frei auf ihn zulaufenden Schohl und klärte schon wenige Augenblicke später gegen den ebenfalls freien Alexander Lechner. In der 5. Minute war aber auch Schwartz machtlos. Nach einer Ecke knipste Schohl den Torjäger-Instinkt an, reagierte am schnellsten und traf zum 1:0. Eine Minute später eroberte sich Mathias Mohr an der Mittellinie den Ball, Doppel-Pass mit Schohl und Mohr traf zum 2:0 für Heltersberg.

„Wieder mal 0:2 zurückgelegen", stellte SVH-Trainer Andreas Kamphues nach dem guten Heltersberger Auftakt fest. Auch in der Vorrunde gegen das engagierte und technisch gute junge Team der SG Waldfischbach hatte Hermersberg 0:2 zurückgelegen. Aber wie schon gegen die SGW kam Hermersberg auch gegen Heltersberg binnen 60 Sekunden zum Ausgleich. Und das noch vor dem Seitenwechsel. Dennis Müller in der 8. Minute und Kai Hildebrand, der sich mit diesem Treffer - sein achter im Turnier - die Torjägerkanone sicherte, trafen.

Wenn es eine Trophäe für den besten Feldspieler des Turniers gegeben hätte, dann wäre die wohl einstimmig an Kai Hildebrand gegangen. „Kai ist ein Spieler, der macht in so einem Spiel schon mal den Unterschied", lobte auch Kamphues den Mittelfeldmann, der am Samstagabend offensichtlich richtig Spaß am Hallen-Kick hatte. Dass Kamphues kurz vor dem Seitenwechsel noch mal seine ersten Vier auf das Feld geschickt hatte, hatte sich positiv bemerkbar gemacht. Der SVH war wieder da - „alles auf Anfang". Zur Freude der SVH-Fans, die akustisch und optisch mit einem gelben Konfetti-Regen die Halle beim Finale klar im Griff hatten.

Der TuS, bei dem sich Libero Christopher Neu mal wieder als Hallen-Torwart bewährte, war immer dann gefährlich, wenn Schohl mit auf dem Feld war. Nach 14 Minuten stand es 3:3. Zunächst hatte Dennis Müller Hermersberg in Führung geschossen - Hochgeschwindigkeits-Kombinationsfußball hatte der SVH in dieser Szene zelebriert -, dann hatte Lechner für immer wieder dagegen haltende Heltersberger den verdienten Ausgleich markiert. „Meine Mannschaft hat wirklich gut gespielt", war auch TuS-Trainer Jochen Bockmeyer mit dem Finale zufrieden.

Die Entscheidung fiel in den letzten fünf Minuten. „Es war schon ein Vabanque-Spiel", sagte Kamphues zu seiner Entscheidung, seine Top-Leute in der Schlussphase auf dem Feld zu lassen. Eine Entscheidung, die sich auszahlte. Denn binnen 30 Sekunden in der 17. Spielminute trafen Christian Schweig und Sebastian Schütz zum 5:3. Spannend wurde es noch einmal, als Fabian Blanz 90 Sekunden vor dem Abpfiff aus TuS-Sicht auf 4:5 verkürzte. Aber in der Schlussminute gelang dem TuS kein weiteres Tor mehr. Der SVH feierte. Torhüter Rainer Schwartz wurde schon mal mit einer Sekt-Dusche in den Mund von der Tribüne gefeiert, hüpfen war angesagt - bei Spielern und Fans.

Als Pokale und Bälle als Siegprämie verteilt wurden, konnte auch Janik Östereicher von der SG Waldfischbach wieder lachen. Im Spiel um Platz drei hatte er nach einem unglücklichen Zusammenprall mit SVB-Torwart Jörg Prokein vom Platz getragen werden müssen. „Pressschlag", konnte er nach dem Finale vermelden - schmerzhaft, aber nicht so schlimm. „Keiner verletzt, einfach ein bisschen Spaß haben, ein bisschen Abwechslung, das ist bei diesem Turnier immer das Wichtigste", hatte schon TuS-Trainer Bockmayer festgestellt.

In der 12. Minute hatte Oestreicher das zwischenzeitliche 4:1 für die SGW erzielt. Für die torhungrige SGW trafen Östereicher (2), Mark Weidler (2), Maximilian König (2) und Martin Gampfer in der Partie. „Das war in Ordnung", so SGW-Teamchef Gerhard Strütt zufrieden.

„Bei uns war nach dem letzten Gruppenspiel die Luft raus", sagte SVB-Keeper Prokein zum kleinen Finale aus SVB-Sicht. Kein Hallen-Fußball in Waldfischbach ohne ihn. „Am 24. Dezember haben sie angerufen und gefragt, ob ich spielen kann", erzählte er lachend. Normalerweise ist er ja Spielertrainer beim Handball-Verbandsligisten TV Dahn, holt die Fußball-Torwarthandschuhe nur noch im Notfall oder zu besonderen Anlässen, wie eben dem Hallen-Kick an Weihnachten, heraus.

Die Luft raus war bei den Burgalbern nach dem 2:2 im abschließenden Gruppenspiel gegen den TuS. „Geführt, Ausgleich kassiert und wegen des schlechteren Torverhältnisses das Finale verpasst", fasste Prokein zusammen. Und dazu noch Spieler Dimitri Nikoloski durch die einzige Rote Karte des ansonsten fairen Turniers verloren. Bis dahin hatten die Schiedsrichter erst eine Zwei-Minuten-Strafe verhängt. Die Rote Karte kostete Burgalben zugleich den Fairness-Pokal. Aber immerhin konnten die Burgalber vermelden, dass ihnen im Spiel um Platz drei die beiden einzigen Kopfballtreffer des Turniers gelungen waren. Denis Spies und Kay Esser hatten „Köpfchen" bewiesen. Die übrigen 93 Turniertore - an denen alle Teams ihren Anteil hatten, neben den Finalteilnehmern noch der FV Geiselberg, der SSV Höheinöd, der SV Hermersberg II und der TuS Schmalenberg - wurden per Fuß erzielt.

„Im Schnitt über sechs Tore pro Spiel", freute sich Baldauf über Schützenfeste. Dass die Zeiten, in denen über Kraft und weniger über Technik geglänzt wird passé sind, „ist für das Turnier nur gut", war auch FVG-Vorsitzender Klaus Vatter zufrieden.

(Die Rheinpfalz)

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