Elfmetertor in der 89. Minute
„Ich hatte heute das Problem, dass ich gleich vier gelernte Stürmer ersetzen musste", versuchte Hermersbergs Trainer Andreas Kamphues die schwache Angriffsleistungen seiner Mannschaften zu begründen: „Trotzdem hätten wir mehr aus unseren Chancen gegen die abwehrstarken Zweibrücker machen müssen."
Thorsten Lahm, sein Pendant auf Zweibrücker Seite, der mit dem letzten Aufgebot - nur zwei Ersatzspieler auf der Bank - angereist war, hatte sich vor der Partie nichts ausgerechnet. Von daher war er hochzufrieden: „Wir haben uns den Punkt redlich verdient. Wenn wir einen der vielen Konter mit dem zweiten Tor abgeschlossen hätten, wäre heute sogar ein Dreier drin gewesen."
Von Beginn an sahen die Zuschauer eine Partie, mit einem stark defensiv ausgerichtetem Zweibrücker Team, in dem Spielertrainer Lahm zentral in der Viererkette die Führungsrolle übernahm. Hermersberg fand kein Mittel, das Abwehrbollwerk zu knacken. Zu oft versuchte es man mit hohen Bällen, bei dem der TSC-Abwehrverband, allen voran Torwart Andreas Krähling, stets Herr der Lage war. Flügelspiel, bei dem die Außenspieler sich bis zur Grundlinie durchspielten, um dann in den Rücken der Abwehr zu flanken, war Mangelware. Zweibrücken setzte auf Konter über seine schnellen Spitzen.
Nach 22 Minuten sprintete Klich nach einem weiten Ball davon und überwand SVH-Torwart Reiner Schwartz aus zehn Metern zum 0:1. Hermersberg reagierte daraufhin mit wütenden Gegenangriffen, doch meist nur mit der Brechstange. Viele Einzelaktionen blieben in der dichtgestaffelten Hintermannschaft des TSC hängen. Gefahr entstand oft nur nach Freistößen und Eckbällen. So hätte Hermersbergs Abwehrspieler Alexander Joniks schon nach sechs Minuten treffen müssen, doch sein Kopfballaufsetzer aus fünf Metern ging über das Tor.
Nach der Pause dann das gleich Bild. Hermersberg griff ungestüm und ohne Konzept an, Zweibrücken verteidigte geschickt und konterte aus der Defensive. Allein Klich hatte gleich dreimal (59., 68. und 71.) den zweiten Treffer auf den Fuß, doch er scheiterte jeweils am gut reagierenden Hermersberger Torhüter. Als dann niemand mehr mit dem Ausgleich rechnete, kam es zu einer unübersichtlichen Szene auf der linken Angriffsseite der Hermersberger. Sebastian Schütz kam zu Fall und Schiedsrichter Christian Gittelmann pfiff Elfmeter. Müller fasste sich ein Herz und verwandelte den Strafstoß zum glücklichen 1:1-Ausgleich für den SVH. Zweibrückens Torwart Krähling war noch mit der Hand am Ball, konnte ihn aber nicht mehr parieren. (Die Rheinpfalz)
SO SPIELTEN SIE
SV Hermersberg: Schwartz - Hartmann, Joniks, Schütz, Wick (70. Lorett) - Paulus, Müller, Schweig (46.Kölsch), Hildebrand (70. Groves) - Knieriem, Stridde
TSC Zweibrücken: Krähling - Schmidt, Littau, Lahm, Gerlinger - Österrreicher, Krebs, Schoeb, Lang - Klich, Schwab.
Tore: 0:1 (22.) Klich, 1:1 (88., Foulelfmeter) Müller - Gelbe Karten: Paulus - Österreicher, Littau, Krähling, Klich - Beste Spieler: Schwartz, Schütz - Lahm, Krähling, Littau - Zuschauer: 260 - Schiedsrichter: Gittelmann (Gauersheim).