Als eine Mannschaft mit zwei Gesichtern präsentierte sich der SV Hermersberg am siebten Spieltag der Fußball-Verbandsliga beim punktgleichen Ludwigshafener SC. Mit 3:5 wurde die Heimreise angetreten - nach einer 3:0-Führung.
Mit Elan begannen die Südwestpfälzer gegen das Team von Trainer Hermann Kohlenbrenner, dem ehemaligen FKP-Spieler. Nach 16 Minuten lag der SVH schon mit 0:2 in Führung. Gleich nach dem Seitenwechsel gab es sogar noch das 0:3 und jedermann glaubte, die Punkte gehen auf die Sickinger Höhe. Doch weit gefehlt. Die Hermersberger schienen in der zweiten Hälfte von allen guten Geistern verlassen und kassierten binnen 35 Minuten fünf Treffer. Obwohl kurzfristig noch Christian Zarbel und Patrick Müller ausgefallen sind, wollte Spielleiter Klaus Dahler dies nicht als Entschuldigung gelten lassen.
„Wir standen gut in der Abwehr und spielten schnell nach vorne. Das Kombinationsspiel klappte und die Führung zur Pause war absolut verdient. In der zweiten Spielhälfte ging dann nichts mehr zusammen und der LSC hat den sich den Dreier regelrecht erspielt", sagte Trainer Andreas Kamphues. Stefan Eckl, Spielleiter der Ludwigshafener, stieß ins gleiche Horn. „Bis zum 0:3 war Hermersberg die klar bessere Mannschaft. Ab dem Anschlusstreffer zum 1:3 war aber die Herrlichkeit vorbei. Jetzt brachen bei den Gästen alle Dämme. Aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit war unser Sieg verdient", war Eckl mit dem Ausgang mehr als zufrieden.
Der SV Hermersberg übernahm nach dem Anpfiff gleich das Kommando. Es dauerte nicht lange, da steckte Dennis Müller in der 14. Minute zu Rainer Vollmar durch, der wollte den Torwart umspielen und wurde gelegt. Kai Hildebrandt verwandelte den Elfmeter sicher zur Führung. Zwei Minuten später das 0:2. Eine tolle Kombination über drei Stationen - die Kugel kam zu Dennis Müller, der brauchte aus fünf Metern nur noch einzuschieben. Das war der Halbzeitstand.
Gleich nach der Pausen ließen die Platzherren erkennen, dass sie nicht gewillt waren, die Punkte herzuschenken. Trotzdem konnte Hermersberg nach Pass von Kai Hildebrandt durch Michael Stridde das 0:3 erzielen. In der 55. Minute vertändelte der SVH einen Ball im Mittelfeld und lief in einen Konter. Jens Rehhäußer verwandelte zum 1:3-Anschlusstreffer.
Das war das Startsignal für den LSC. Nichts mehr ging bei Hermersberg zusammen und die Gäste kamen kaum mehr über die Mittellinie. Binnen fünf Minuten zwischen der 75. und 79. Minute konnten Oliver Niemero (2) und Alexander Haferstroh mit ihren Treffern das Spiel drehen. Der SVH riss sich noch einmal zusammen und warf alles nach vorne und lief in einen Konter. Zwei Minuten vor dem Ende war es der eingewechselte Manuel Ernst, der zum 5:3-Endstand einschoss.
So spielten sie
Ludwigshafener SC: Keller - Rostamzada, Lang, Di Ciaula (75. Ernst), Huber - Haferstroh, Brill, Zülsdorff (72. Bischoff), Wiener - Rehhäußer, Niemero (86. Reimer).
SV Hermersberg: Stegner - Joniks, Freiler, Schütz, Kölsch - Schweig, Marius Müller, Stridde (85. Lorett), Hildebrandt - Dennis Müller (77. Wick), Vollmar.
Tore: 0:1 Hildebrandt (14., Foulelfmeter), 0:2 Dennis Müller (16.), 0:3 Stridde (50.), 1:3 Rehhäuser (55.), 2:3 Niemero (75.), 3:3 Haferstroh (77.), 4:3 Niemero (79.), 5:3 Ernst (88.).
Zuschauer: 200.
Schiedsrichter: Peter Klein (Roth)
(Pirmasenser Zeitung)