Nicht gut sah es gestern für die Heimbilanz des SV Hermersberg aus. Am zehnten Spieltag der Fußball-Verbandsliga lagen die Platzherren vor rund 150 Besuchern schon mit 1:3 zurück. Im Schluss-Spurt gelang aber der verdiente Punktgewinn.

Am Spieltag musste Trainer Andreas Kamphues noch auf zwei Stammkräfte verzichten. Marius Müller hatte als Polizeibeamter auf dem Betzenberg Dienst und Julian Links stand aus privaten Gründen nicht zur Verfügung. Keine guten Vorzeichen also gegen die in der Tabelle hinter dem SVH stehenden Gäste aus Mainz. Die Mannschaft hat aber wie immer im Stadion am Steingarten Moral bewiesen. „Meine Mannschaft ist eine Gemeinschaft, die an sich glaubt und nie aufgibt. Nach dem vermeidbaren Rückstand gab die Truppe noch mal richtig Gas und rettete noch einen Punkt", zog Kamphues ein abschließendes Fazit. Auch Spielleiter Klaus Dahler war zufrieden. Ihn ärgerte nur der Torschuss zum 1:2-Rückstand, der wieder einmal aus einem „Sonntagsschuss" entstand.

Gleich nach dem Anpfiff hatte Hermersberg eine gefährliche Situation zu überstehen. Das war dann aber für lange Zeit die einzige Chance für die Gäste aus dem Mainzer Westen. Der SVH hatte wesentlich mehr Spielanteile, tat sich aber sehr schwer gegen die tief stehende Abwehr. Im Mittelfeld neutralisierten sich beide Mannschaften.

Die erste nennenswerte Chance für die Platzherren war ein Freistoß von Kai Hildebrandt, der knapp über die Querlatte strich. Der zweite Angriff von Finthen führte zum Führungstreffer. Timo Ritterböck spielte einen Pass in den Strafraum und Cihad Tasci schoss aus 14 Metern eiskalt ins lange Eck. Das Spiel war weiter zerfahren und bis zur Pause passierte nicht mehr viel.

Die Kamphues-Schützlinge kamen mit mehr Elan aus der Kabine. In der 50. Minute eine strittige Szene: Rainer Vollmar wurde im Strafraum gelegt, statt Elfmeter zeigte der Schiedsrichter dem Stürmer die gelbe Karte. Der SVH drückte weiter aufs Tempo und in der 57. Minute war es Dennis Müller, der einen Freistoß von Kai Hildebrandt am langen Pfosten zum 1:1-Ausgleich überlegt einköpfte.

Ein Schuss wie aus dem Nichts dann 13 Minuten später. Enrico Gottwald schoss aus rund 30 Meter aufs Tor und die Kugel schlug vom Innenpfosten unhaltbar für Niklas Stegner ein. Der SVH verlor nun für kurze Zeit die Ordnung. Innerhalb von 60 Sekunden hätte Cihad Tasci zweimal die Führung ausbauen können. Beide Male schoss der Stürmer jedoch übers Tor.

Das war Glück für die Platzherren. In der 67. Minute dann Elfmeter für Finthen. Ein weiter Ball aus der Abwehr kam zu Adam Gomina. Niklas Stegner stürzte aus dem Tor und holte den Gegenspieler von den Beinen. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte selbst zur 1:3-Führung.

Hermersberg rief zur Schluss-Offensive und warf alles nach vorne. Der verdiente Lohn war in der 72. Minute der Anschlusstreffer nach einem Eckball, den Alexander Joniks aus kurzer Entfernung ins Tor bugsierte. Kurz vor Schluss dann der verdiente Ausgleich durch Dennis Müller, der im Strafraum nicht lange fackelte und aus zwölf Metern den Ball unhaltbar ins Tor donnerte. (Pirmasenser Zeitung)



So spielten sie

SV Hermersberg: Stegner - Joniks, Wick, Schütz, Kölsch - Schweig, Freiler (46. Marco Juner), Stridde, Hildebrandt - Dennis Müller, Vollmar (68. Zarbel)

VfL Fontana Finthen: Mundorff - Schlosser, Gottwald, Siebert, Lang - Dollmann, Idzan, Porwohl (82. Iacazzi), Ritterböck - Tasci, Zimmermann (46. Gomina).

Tore: 1:0 Tasci (37.), 1:1 Dennis Müller (57.), 1:2 Gottwald (60.), 1:3 Gomina (67., Foulelfmeter), 2:3 Joniks (72.), 3:3 Dennis Müller (88.)