„Im Endeffekt zählt nur der Sieg.  Hermersberg hat mit viel Leidenschaft, Herz und Kampf dagegen gehalten.” Das Fazit von FKP-Trainer Michael Dusek beschreibt den knappen 2:1 (1:0) Sieg des Oberligisten FK Pirmasens gegen den Verbandsligisten SV  Hermersberg am besten. Bis sieben Minuten vor dem Ende hielten die Hausherren gestern Abend die Partie am „Am Steingarten” offen. Dann köpfte FKP-Torjäger Xavier Novic „die Klub” von der dritten in die vierte Runde des Bitburger-Verbandspokals.

„Ich bin von der schwachen Leistung meiner Mannschaft enttäuscht”, ärgerte sich Dusek nach dem Abpfiff. Die frühe Führung hätte seinem Team eigentlich in die Karten spielen müssen. „Statt noch ein Tor nachzulegen, schalten wir einen Gang zurück und bauen den Gegner im weiteren Spielverlauf auf. So wollten wir uns hier nicht präsentieren”, kritisierte der FKP-Trainer.

SVH-Trainer Andreas Langner war sichtlich besser gelaunt: „Ich habe heute Abend meinen Spaß gehabt”, lächelte er zufrieden. Seine Elf habe gegen den Oberligisten bewiesen, dass sie mithalten könne. „Wir haben das Spiel so lange wie möglich offen gehalten und sind zum Ende immer besser in Fahrt gekommen. Trotz des späten Gegentreffers können stolz auf unsere Leistung sein und mit der knappen Niederlage sicher gut leben”, analysierte er.

Nach aufziehenden Regenwolken wurde es gleich nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Christian Gittelmann dunkel. Eine halbstündige Verlängerung wäre, aufgrund der fehlenden Flutlichtanlage wohl nicht nur für die 580 Zuschauer eine trübe Angelegenheit geworden.

Zum Spielverlauf. Die erste Halbzeit wirkte über weite Strecken zerfahren. Die Gäste hatten zwar mehr Spielanteile und gingen früh durch Christoph Weller (6.) in Führung. Der Oberligist schaffte es aber nicht, trotz guter Möglichkeiten nachzulegen und das Spielgeschehen zu kontrollieren.  Hermersberg wiederum hatte zu Beginn zu viel Respekt vor dem großen Namen. Außer zwei Weitschüssen von Jan Böhr (8.) und Heiko Bzducha (21.) hatte der Verbandsligist im Spiel nach vorne nichts zu bieten.

Der FKP war vor allem nach Eckbällen gefährlich, die ausschließlich von Ajdin Zeric ausgeführt wurden. Einer dieser Standards hätte in der 13. Minute fast zum 2:0 geführt. Den Flugkopfball von Jens Schaufler konnte aber  Hermersbergs Schlussmann Niklas Stegner parieren. Zwei Minuten später verzog Christoph Weller aus guter Position, Jan Brandscheid hatte vorgelegt. Die größte Möglichkeit im ersten Durchgang erarbeitete sich FKP-Torjäger Xavier Novic (27.), der eine Flanke von Jens Schaufler aus gut 16 Metern Torentfernung an den Pfosten setzte.

Die Partie verflachte im Anschluss zusehends.  Hermersberg rückte schneller aus der Abwehr und griff im Mittelfeld früher an, während der FKP, zum Unmut von Trainer Michael Dusek, einen Gang zurückschaltete. Die letzte Chance vor dem Seitenwechsel hatte Xavier Novic, der eine Flanke von Christoph Weller per Direktabnahme neben das Gehäuse setzte.

Die zweiten 45. Minuten begannen mit einer Schrecksekunde für die Gastgeber. Jan Brandscheid (46.) hatte sich auf rechts durchgesetzt, scheiterte aber am herauseilenden Torhüter Niklas Stegner. Zwei Minuten später hatte der SVH Glück. Ein Freistoß von Ajdin Zeric (47.) knallte an das Lattenkreuz. Die Hausherren unterbanden die spielerische Überlegenheit der Gäste mit großem Kampf und körperlichem Einsatz. In der 70. Minute nutzte Michael Stridde einen Konter zum 1:1-Ausgleich. Nach einem Pass von Christian Schweig prallte der satte Schuss des SVH-Stürmers aus 16 Metern vom Innenpfosten ins Tor. Nach Klasse-Vorarbeit vom ehemaligen  Hermersberger Jens Mayer schlug der Oberligist zurück. Xavier Novic netzte seine Flanke von rechts per Kopfball zum 2:1-Siegtreffer ein.

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FKP-Kapitän Markus Lechner: Bis zum Ausgleich haben wir das Spiel bestimmt. Dann wurde es eng. Im Pokal ist es gegen einen solch robusten Gegner eben immer schwer. Nach dem frühen Führungstreffer dachten wir, wir könnten mit angezogener Handbremse gewinnen.

FKP-Mittelfeldspieler Jens Schaufler: Wir hätten den Ball besser laufen lassen müssen. Unter dem Strich haben wir läuferisch einen großen Aufwand betrieben, brachten die Partie aber nicht unter Kontrolle. SVH-Mittelfeldspieler Jahn Böhr: Wir haben insgesamt gut gestanden. Wenn wir das späte Tor nicht kassieren, wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen.

So spielten sie:

SV  Hermersberg: Stegner - Wick, Joniks, Paulus, Links - Bauer (66. Vollmar), Schweig, Bzducha, Böhr (84. Lehmann) - Toledo (66. Habelitz), Stridde

FK Pirmasens: Marhöfer - Mayer, Graf, Lechner, Schaufler (63. Fest) - Zeric, Gornik - Brandscheid (76. Hoffmann), Adragna, Weller (46. Ernst) - Novic

Tore: 0:1 Weller (6.), 1:1 Stridde (70.), 1:2 Novic (83.)

Schiedsrichter: Gittelmann (Gauersheim)

Zuschauer: 580

(Pirmasenser Zeitung)


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