Mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden gegen den Meisterschaftsfavoriten TuS Rüssingen hat sich der SV Hermersberg gestern für die böse Schlappe in der Vorwoche beim FK Pirmasens II rehabilitiert. Nur zwei Minuten fehlten der ersatzgeschwächten Mannschaft von Trainer Fritz Fuchs, um mit einem Sieg den ganz großen Überraschungscoup zu landen, denn das Tor von TuS-Stürmer Ivica Dzijan zum Endstand fiel erst in der 88. Minute.Um so höher ist die Leistung der Hausherren zu bewerten, da Kai Zimmermann in der 55. Minute die gelb-rote Karte sah und Hermersberg mehr als eine halbe Stunde lang in Unterzahl agieren musste. Fritz Fuchs und Spielleiter Klaus Dahler waren mit dem Platzverweis nicht einverstanden. Sein Spieler habe Gegenspieler Sezgin Karabiyik bei dem angeblichen Foul an der Mittellinie nicht berührt, versicherte Fuchs. Schon die gelbe Karte in der ersten Halbzeit, nach einem schnell ausgeführten Freistoß, sei unberechtigt gewesen, monierte Dahler. Kai Zimmermann sei angeschossen worden und habe den Ball nicht bewusst blockiert.
Auch mit zehn Mann auf dem Feld schlug sich Hermersberg wacker. Nur zwei Minuten nach der umstrittenen Entscheidung, markierte Sener Serif Oglou (57.) den umjubelten 1:0 Führungstreffer für die Einheimischen. Wer jetzt einen Rüssinger Sturmlauf erwartete, wurde enttäuscht. Die Hermersberger Defensive mit Pascal Masch, Thomas Hartmann, Christian Schweig arbeitete stabil und konsequent. Kai-Uwe Krupp hatte TuS-Spielmacher Hakan Akten bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden fest im Griff.
Nach einem Kopfballduell mit Ivica Dzijan musste Krupp mit einer dicken Beule am Kopf ausgewechselt und ins Krankenhaus gefahren werden, wo die Ärzte eine Gehirnerschütterung diagnostizierten. Trotz aller Einschränkungen hatte Hermersberg bis kurz vor dem Abpfiff weitere gute Möglichkeiten um mit einem zweiten Treffer den Sack zuzumachen.
Sener Serif Oglou, Marcel Brödel und der eingewechselte A-Junior Fabian Baumann ließen die fein herausgespielten Chancen aber aus. Der erfahrene Trainer Fritz Fuchs war von der Leistung seiner Fußballer trotz des späten Punktverlustes angetan. „Meine Spieler haben 90 Minuten lang einen tollen Charakter und Einstellung bewiesen.
Mit Kampf und Laufbereitschaft seien die Personalsorgen – auf der Bank neben Kevin Büchler saßen nur die zwei A-Junioren Fabian Baumann und Yannik Faust – ausgeglichen worden. In der kommenden Woche gelte es im Training am tödlichen Pass in die Spitze und am Abschluss zu arbeiten, sagte Fuchs. (est)
So spielten sie:
SV Hermersberg: Djordjevic – Saks, Hartmann, Schweig, Masch – Krupp (65. Baumann), Zimmermann, Freiler, Müller – Serif Oglou, Brödel (85. Büchler)
Tore: 1:0 Serif Oglou (57.), 1:1 Dzijan (88.)
Gelb-Rot: Zimmermann (55.)
Schiedsrichter: Winter (Hagenbach)
Zuschauer: 200 (Pirmasenser Zeitung)