Die Bergstraße, auch „Schnapsgass“ genannt, und ein Teil der Gartenstraße rund um den Dorfbrunnen waren voll von Menschen am Wochenende. Dorthin hatten die Hermersberger Vereine und die Ortsgemeinde zum Dorffest eingeladen.Das Dorffest hat auch nach fast drei Jahrzehnten nichts an Attraktivität verloren, im Gegensatz zu vergleichbaren Straßenfesten in der Umgebung. Fast kein Durchkommen gab es am Samstag nach der offiziellen Eröffnung mit dem Fassanstich. Mit zunehmender Dunkelheit trafen die Besucher in der Sickingerhöhgemeinde ein und waren Teil einer großen Gemeinschaft von friedlich und lustig feiernder Hermersberger, deren Gäste und zum Teil weit angereisten Besuchern. Beispielsweise ein Ehepaar von der Spree, das seit Jahren seinen Wanderurlaub in der Pfalz auf das dritte Augustwochenende legt, um sich mit seinen pfälzischen Freunden in vertrauter Gesellschaft „typisch pfälzisch wohlzufühlen“. Die Gastfreundschaft habe es ihnen angetan, sagten sie. Außerdem habe man nicht gewusst, dass Pfälzer außer Wein auch noch andere Getränke kennen, scherzte der Berliner. 
 
Im Übrigen waren in diesem Jahr auch zahlreiche Besucher aus den Nachbargemeinden, teilweise zum ersten Mal, beim „Schnapsgassenfest“, das einen Vorgeschmack auf die anstehende 650-Jahr-Feier von Hermersberg im kommenden Jahr gab. Während sich die älteren Besucher gerne in den Zelten, Höfen und Scheunen aufhielten, hieß es für die junge Generation Party machen vor der Hauptbühne bei Playbackshow und „DJ-Stimmung“ aus der Konserve. Nicht nur die Bühne, auch der Platz davor wurde kurzerhand zur Tanzfläche. 
 
Bei spätsommerlichen Temperaturen gab’s ein reichhaltiges Speiseangebot der Vereine: von hausgemachten Dampfnudeln, Hoorichen mit Specksoße über Flammkuchen, Pizza, Nudelgerichten und Salate bis hin zu Wurstsalat mit Bratkartoffeln. 
 
Nach dem Fassanstich spielte die Moosalbtaler Blasmusik zur Unterhaltung auf, der Männergesangverein „Frohsinn“ gab der Eröffnungsfeier den kulturellen Rahmen. Am Sonntag sorgte der Musikverein „Lätitia“ für Feststimmung rund um den Brunnenplatz. Der katholische Kirchenchor gestaltete am Morgen den ökumenischen Gottesdienst. An beiden Festtagen machten die Kinder regen Gebrauch von angebotenen Geschicklichkeitsspielen und einem Kinderkarussell. (Die Rheinpfalz)


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