Der SV Hermersberg bleibt auf einem Abstiegsplatz in der Fußball-Verbandsliga. Gegen die Gäste von Basara Mainz stand die Mannschaft von Trainer Jens Mayer gestern auf verlorenem Posten und verlor 0:3 (0:2). Außerdem sahen Lukas Bißbort nach einem Foulspiel und Torjäger Florian Weber wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte. Und am Mittwochabend steht das wichtige Spiel beim SV Steinwenden bevor.

„Nach unseren vielen Roten Karten haben wir bald keine Spieler mehr. Vor allem ohne Florian Weber wird es jetzt sehr schwer. Ohne ihn sind wir vorne tot. Aber was will der Schiedsrichter machen, wenn er du Eierkopp zu ihm sagt“, war Kapitän Miguel Deho nach dem Schlusspfiff ratlos.
Das Spiel gegen Basara Mainz verloren hatte seine Mannschaft aber bereits in der ersten Halbzeit und zwar noch vor der ersten Roten Karte. Mainz war von Beginn an die bessere Mannschaft. Die Gäste legten schwungvoll los, wenn auch die zwingenden Torchancen fehlten. Dies änderte sich jedoch bereits in der 7. Spielminute. Martin Dahlem steuerte alleine auf Torhüter Noah Wächter zu und musste sich vor dem 1:0 die Ecke nur noch auswählen.

 

Das Unheil hatte Trainer Jens Mayer bereits geahnt. „Ihr steht viel zu verzettelt. Flo geh gleich dazwischen“, rief er Florian Weber zu. Am Wille lag es nicht, denn der war ohne Zweifel am Tauhübel in Hermersberg da, allein Mainz war einfach zu stark. Das Stellungsspiel war ausgezeichnet, so dass Hermersberg kaum über die Mittellinie kam.

Kaum war Mainz in Ballbesitz überbrückten die Spieler in Windeseile das Mittelfeld und es brannte lichterloh im Strafraum der Heimmannschaft. So stand es bereits vier Minuten später 2:0 für die Gäste. Marius Dausmann fälschte einen Schuss von Fukuhara ins eigene Netz ab.

Die Antwort des SV Hermersberg auf diese Walze hieß oft Foulspiel oder im besten Fall Klärung zur Ecke. Doch gerade die Eckballentscheidungen zugunsten der Gäste lösten viel Unmut aus. „So langsam wird es auffällig mit euch drei“, beschwerte sich Christoph Metzger nach einer Eckballentscheidung, die für ihn ein Abstoß war.

Als Lukas Bißbort kurz vor der Pause nach einem harmlosen Foul die Rote Karte sah, hatte es sich das Schiedsrichtergespann richtig mit den Spielern und Zuschauern verscherzt. Wer dachte, dass Hermersberg in Unterzahl in der zweiten Hälfte sang- und klanglos untergeht, der hatte sich getäuscht. Die ersten zehn Minuten waren zwar eine Abwehrschlacht, doch dann wendete sich das Blatt. „Wir brauchen eben immer so ein Ereignis, damit wir den Schalter umlegen. Heute war es die erste Rote Karte“, meinte Deho.

Tatsächlich verlegte sich Hermersberg nicht aufs Tore verhindern, sondern suchte sein Glück im Angriff. Die größte Chance zum Anschlusstreffer hatte Florian Weber in der 58. Minute. Sein Schuss ging jedoch um Haaresbreite über das Tor.

Nun wurde die Bank von Basara Mainz zusehends nervöser. „Ihr dürft nicht so statisch sein, ihr müsst euch mehr bewegen“, forderte der Trainer Carsten Weber. Doch bis auf einige wenige Nadelstiche war Hermersberg am Drücker. Nach einem vermeintlichen Foulspiel im Strafraum an Patrik Bold forderten die Spieler lautstark Elfmeter. Als sich Schiedsrichter Stephan Rüdiger anders entschied, quittierte Florian Weber dies mit der Beleidigung „Du Eierkopp“. Die zweite Rote Karte war die Folge. Das 3:0 der Mainzer in der letzten Spielminute war dann nur noch Ergebniskorrektur. (Pirmasenser Zeitung)

2023 05 15 mainz

STIMMEN ZUM SPIEL:

Miguel Deho, Kapitän SV Hermersberg, in Vertretung von Trainer Jens Mayer, der nach dem Schlusspfiff sprachlos war: Der Schiedsrichter hat das Spiel nicht verloren. Klar die erste Rote Karte war übertrieben, da hätte Gelb auch gereicht. Wir müssen aber aufhören, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wir müssen vor unserer eigenen Haustür kehren. Jetzt liegt der Klassenerhalt nicht mehr in unserer Hand, aber da müssen wir durch. Ohne unseren Torwart Noah Wächter wäre es heute noch bitterer geworden. Was der heute und bereits die ganze Runde abliefert, ist Wahnsinn. Ich sehe ihn nicht lange beim SVH, dafür ist er einfach zu stark. (Pirmasenser Zeitung)

 

SO SPIELTEN SIE:

SV Hermersberg: Wächter – Weber, Dudek (78. Simon), Bißbort, Gries (84. Jochum), Freiler, Dausmann, Metzger, Deho, Lelle (60. Mendel), Juner
Tore: 0:1 Dahlem (8.), 0:2 Dausmann (11., Eigentor), 0:3 Abdelaali (90.)
Rote Karte: Bißbort, SVH (44.) wegen Foulspiels; Weber (88.), SVH wegen Schiedsrichterbeleidigung


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