Hermersberg. Zwei Tore der ganz besonderen Art fielen am Sonntag beim leistungsgerechten 3:3 (0:1) im turbulenten Fußball-Landesligaderby zwischen dem SV Hermersberg und dem FC Fehrbach.

Hermersbergs Treffer zum 1:1 kam auf kuriose Weise zustande. SVH-Abwehrspieler Miguel Deho lag verletzt am eigenen Strafraum. Fehrbachs Spielertrainer Christian Singer spielte den Ball ins Seitenaus. Nach Hermersbergs Einwurf schlug Hermersbergs Abwehrspieler Jan Wollenschläger den Ball weit in die gegnerische Hälfte. Wegen des heftigen Gegenwinds fiel der Ball einige Meter vor den Fehrbacher Innenverteidigern Marcel Schäfer und Daniel Gessner auf den Boden. Hermersbergs Angreifer Florian Weber ging offenbar davon aus, dass er nun wieder eingreifen könne und setzte entschlossen nach. Kein Fehrbacher griff ein. Weber lief allein aufs Tor zu und setzte den Ball zum Ausgleich ins Netz. Schiedsrichter Felix Bank war die Situation sichtlich unangenehm, aber er musste den Treffer geben.

 


Nach kurzer Diskussion einigten sich beide Mannschaften schnell auf eine Lösung. Gästestürmer Lukas Hoffmann lief vom Anspiel weg unbehelligt aufs Hermersberger Tor, das Torwart Reiner Schwartz freiwillig räumte. Hoffmann traf ins leere Tor und stellte den alten Abstand wieder her.

 

Die Partie hatte vor 250 Zuschauern bereits spektakulär begonnen. Nach nur 16 Sekunden brachten die Hermersberger Jan Wollenschläger und Pascal Masch gemeinsam Fehrbachs Hoffmann im eigenen Strafraum zu Fall. Doch Fehrbachs Christoffer Lorett scheiterte mit seinem Strafstoß an Keeper Schwartz, der nicht erst seit seinen Heldentaten gegen Werder Bremen den Ruf eines „Elfmetertöters“ hat.

Die Fehrbacher überzeugten vor allem in der ersten Halbzeit, denn sie verteidigten geschickt und setzten in der Offensive immer wieder Nadelstiche. Nach einer halben Stunde schickte Singer Michael Wiktorski auf der rechten Seite. Dieser bediente Hoffmann, der fast unbedrängt zum FCF-Führungstor vollendete. Hermersberg spielte lange zu umständlich und leistete sich im Aufbauspiel immer wieder einfache Abspielfehler. Die beste Gelegenheit besaß Weber, dessen Drehschuss Gästekeeper Felix Groß gerade noch um den Pfosten drehte (8.). Co-Spielertrainer Nico Freiler setzte einen Fernschuss auf die Torlatte. Hermersbergs Trainer Jens Mayer war nach der Partie reichlich angesäuert: „Fehrbach hat sich den Punkt verdient. Wir haben uns wieder naiv angestellt. Bei einigen klaffen Anspruch und Wirklichkeit aktuell weit auseinander.“

Sein Team hatte seine beste Phase direkt nach der Pause bis zur 75. Minute. Nach 53 Minuten drosch Cedric Gries einen zu kurz abgewehrten Ball vehement zum 2:2 in die Maschen des Fehrbacher Tores. Nur neun Minuten später schickte der gute Timm Dudek gegen die aufgerückte Gästeabwehr Johannes Mendel auf die Reise; Mendel umkurvte Groh und traf zur erstmaligen Hermersberger Führung.

Doch in der Folge nahm der bisherige Tabellenzweite unerklärlicherweise das Tempo aus dem Spiel. Gästetrainer Singer brachte nach 79 Minuten Lars Grünfelder, der nur eine Minute später auf Vorlage des ebenfalls eingewechselten Claudio Malvaso zum 3:3 egalisierte. Zwei Minuten vor dem Ende tauchte Malvaso gegen die nun indisponierte Hermersberger Defensive allein vor Schwartz auf, schoss jedoch am langen Pfosten vorbei.

„Die Jungen haben das heute gut gemacht. Fast hätten wir am Ende noch gewonnen. Aber wir sind zufrieden“, bilanzierte Singer.

Der Hermersberger Lars Sommer verletzte sich in der letzten Aktion vor der Pause schwer am Sprunggelenk und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden.


SO SPIELTEN SIE:
SV Hermersberg: Schwartz - Schweig, Deho, Wollenschläger, Masch - Dudek, Freiler - Gries (76. Sodji), Sommer (46. Dausmann), Mendel - Weber
FC Fehrbach: Groh - Grieser, Schäfer, Gessner, Hach (79. Lars Grünfelder) - Jonas Lorett, Christoffer Lorett - Wiktorski (65. Malvaso), Singer, Florian Grünfelder - Hoffmann
Tore: 0:1 Hoffmann (30.), 1:1 Weber (49.), 1:2 Hoffmann (50.), 2:2 Gries (53.), 3:2 Mendel (62.), 3:3 Lars Grünfelder (80.) - Gelbe Karten: Deho - Hach, Hoffmann, Singer - Beste Spieler: Dudek, Masch, Schweig - Hoffmann, Jonas Lorett, Schäfer - Zuschauer: 250 - Schiedsrichter: Bank (SC Birkenfeld).

(Die Rheinpfalz)


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