0:4 Heimniederlage gegen Morlautern
Viele Hermersberger Akteure saßen nach dem Abpfiff noch lange konsterniert auf dem Rasen und starrten ins Leere. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatte die Heimelf ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Phasenweise war die Dominanz des SVM dermaßen eklatant, dass man sogar von einem Klassenunterschied sprechen konnte. Mit einem Doppelschlag kurz nach der Pause hatten die vor allem körperlich überlegenen Gäste der Bernhard-Elf den Zahn gezogen.
„Nach unserem personellen Umbruch sind wir derzeit einfach noch nicht gestanden genug, um ein Spiel nach einem Rückstand noch zu drehen”, bemerkte Karsten Bernhard nach der Partie. Seine Mannschaft konnte dem Favoriten letztlich nur bis zum ersten Gegentreffer Paroli bieten. Und für diesen zeichnete ausgerechnet der Ex- Hermersberger Sergio Deho verantwortlich (42.).
Morlauterns Führung war zu diesem Zeitpunkt verdient. Nachdem die Schützlinge von Karl-Heinz Halter in der ersten halben Stunde noch einige Abstimmungsprobleme und Stellungsfehler in der Defensive offenbart hatten, zogen sie in den letzten zehn Minuten vor der Pause ein regelrechtes Powerplay auf. Die Folge waren Chancen im Minutentakt. Und nachdem Kerim Abane (39.) und Luigi Alaimo (41.) noch knapp gescheitert waren, hämmerte Deho eine Direktabnahme aus rund 20 Metern unhaltbar ins lange Eck.
Auf der Gegenseite ließ Hermersberg Entschlossenheit im Spiel nach vorne vermissen, agierte in den entscheidenden Situationen zu ängstlich. Trotzdem wären die Hausherren mit ihrer einzigen zwingenden Offensivaktion um ein Haar in Führung gegangen. Doch nachdem Neuzugang Marcel Brödel den SVM-Keeper Bastian Becker eigentlich schon umkurvt hatte, schob er das Spielgerät am leeren Tor vorbei (19.).
Kaltschnäuzigkeit bewies dagegen Morlauterns linker Außenverteidiger Luigi Alaimo, der sich nach anfänglichen Schwächen kontinuierlich steigerte und immer wieder Akzente nach vorne setzte. Mit zwei Toren binnen vier Minuten (48./52.) sorgte er für die Entscheidung. Sehenswert vor allem sein Treffer zum 2:0, als er den Ball in den rechten Winkel schlenzte.
Nach Alaimos Doppelpack hatte die Partie eher den Charakter eines Trainingsspiels, das die Gäste sogar noch höher hätten gewinnen können. So stand bei Abanes Kopfball in der 87. Minute lediglich der Pfosten im Weg. Dem zwischenzeitlichen 4:0 ging eine Notbremse an Christoph Weller voraus, für die der erst kurz zuvor eingewechselte Kai Zimmermann die Rote Karte sah. Den fälligen Elfmeter jagte Christian Kolender unter die Latte (72.).
Karl-Heinz Halter war mit der Leistung seiner Elf über weite Strecken zufrieden, zeigte aber auch Verständnis dafür, dass in der ersten halben Stunde noch etwas Sand im Getriebe war: „Dass bei uns noch nicht alles rund läuft, ist völlig normal. Unsere vielen Neuzugänge müssen sich erst noch aufeinander abstimmen. Das braucht eben seine Zeit.”
SO SPIELTEN SIE:
SV Hermersberg: Buch - Flickinger, Megel, Hartmann, Masch (64. Zimmermann) - Lehmann (57. Toledo), Freiler, Schweig - Brödel, Bauer, Götzen (57. Müller).
Tore: 0:1 Deho (42.), 0:2/0:3 Alaimo (48./52.), 0:4 Kolender (72./FE) - Gelbe Karten: Megel, Bauer - Artemov, Kolender, Colovic - Rote Karte: Zimmermann (72.) - Beste Spieler: Brödel - Alaimo, Kolender, Deho - Zuschauer: 300 - Schiedsrichter: Kokott (Ludwigshafen). (Die Rheinpfalz)